Mit den Lockerungen der Corona-Regeln in Deutschland sahen sich vielerorts Campingplatzbesitzer einem wahren Ansturm ausgesetzt. Bis in den Sommer hinein sind beliebte Stellplätze an den Küsten oder in den Alpen bereits komplett ausgebucht. Da das sogenannte Wildcampen in Deutschland weiterhin verboten ist, gibt es an vielen Wochenenden mehr urlaubswillige Camperfans als legale Stellplätze im Land. Mit den bevorstehenden Sommerferien dürfte sich das Problem noch verstärken.
Zeit, dass sich etwas tut, dachten sich die Initiatoren der Webseite popupcamps.de. Die Idee: Ungenutzte Flächen wie weitläufige Grundstücke, große Gärten aber vor allem die in diesem Jahr ungenutzten Festivalgelände sollen kurzfristig in Campingplätze umgewandelt werden. Die einzelnen Parzellen werden mit Kreide eingezeichnet und erlaubt sind erstmal nur Selbstversorger mit Wohnwagen, Wohnmobil, Bulli oder Caravan, da es weder Rezeption noch Restaurant gibt.
Erstes Pop-up-Camp in der Lüneburger Heide
Das erste Pop-up-Camp mit 45 Stellplätze dieser Art hat nun in der Lüneburger Heide eröffnet. Besucher des eigentlichen Festivalgeländes von A Summers Tale dürfen sich bei einem Übernachtungspreis von 29 Euro über Annehmlichkeiten wie Strom- und Wasserversorgung, sanitäre Anlagen und Wifi freuen. Die Ausstattung der einzelnen Plätze wird aber variieren. Weitere Pop-up-Camps sind in ganz Deutschland geplant und jeder, der ein ungenutztes Gelände zur Verfügung stellen möchte, ist herzlich eingeladen, das Stellplatz-Portfolio um die eigene Wiese zu erweitern.
Ein ähnliches Konzept verfolgt seit Jahren die Initiative Landvergnügen. Inzwischen sind hier deutschlandweit 675 Bauernhöfe gelistet, die während der Sommersaison auf ihrem Gelände bis zu drei kostenfreie Stellplätze anbieten. Oftmals gehört zum echten Landvergnügen nicht nur eine ruhige Nacht inmitten der Natur, sondern auch eine Hofführung, eine Verköstigung der hofeigenen Produkte oder spontane Ausflüge auf die Weide oder in den Stall.