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Beliebte Reiseziele Wo und wie wir Deutschen Urlaub machen

Füße gucken aus einem Strandkorb
Am liebsten haben wir Deutschen 2018 unsere Füße an den Stränden Mecklenburg-Vorpommerns hochgelegt
© Jenny Sturm / Fotolia
Eine aktuelle Tourismusanalyse zeigt auf, wo und wie wir uns im Urlaub am wohlsten fühlen. Eins sei an dieser Stelle schon verraten: Die heimischen Strände sind beliebter als die Berge

Dass wir Deutschen gern verreisen, hat sich inzwischen weltweit herumgesprochen. Unsere Vorlieben für Destinationen und unsere Beweggründe zu reisen untersucht seit 35 Jahren die Tourismusanalyse der Stiftung für Zukunftsfragen. In der Reisesaison 2018 sind so viele Deutsche verreist wie nie zuvor. Seit Beginn der Untersuchungen erreichte die Reiseintensität ihren vorläufigen Höhepunkt. Fast zwei Drittel der Bevölkerung sind im vergangenen Jahr verreist. Zwar konnte der Tourismussektor in jeder Altersgruppe einen Zulauf verzeichnen, am stärksten gewachsen ist die Reiselust allerdings in der Generation ab 55 Jahren.

Deutschland weiterhin die beliebteste Destination

Mit großem Abstand war auch im Jahr 2018 Deutschland das beliebteste Reiseziel der Deutschen. Vor allem der gute und lange Sommer sorgte für ausgebuchte Hotels zwischen Küste und Alpenvorland. Im Schnitt verbrachte mehr als jeder dritte deutsche Reisende seinen längsten Urlaub des Jahres (mindestens fünf Tage Dauer) im eigenen Land. Trotz teils ausgebuchter Urlaubsorte verlor der Inlandstourismus insgesamt 0,5 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.

Im stetigen Buhlen um die Gunst der Reisenden konnte Mecklenburg-Vorpommern sich im vergangenen Jahr durchsetzen - und verdrängte Bayern erstmals seit 2014 von seiner Spitzenposition. Hinter dem Freistaat sind die beiden norddeutschen Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein nahezu gleichauf. Auf Platz fünf steht Baden-Württemberg. Das Bundesland konnte seine Gästezahl erstmals seit Jahren wieder steigern und verzeichnete gerade im Schwarzwald neue Besucherrekorde.

Spanien bleibt das beliebteste europäische Reiseland

Auch das europäische Ausland durfte sich im vergangenen Jahr über die reiselustigen Deutschen freuen. Denn deutlich mehr als die Hälfte der Bundesbürger entschied sich für einen Urlaub in Europa. Unangefochtene Nummer eins ist weiterhin Spanien. Ein Großteil der deutschen Urlauber hat es auf die Balearischen Inseln verschlagen, die mehr Gäste zählen konnten als Griechenland und die Türkei zusammen. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Anteil deutscher Urlauber in allen spanischen Feriengebieten leicht. Profiteure waren Italien und Österreich, die die Plätze zwei und drei der europäischen Lieblingsziele der Deutschen belegen. Es folgen die Türkei, Skandinavien und Griechenland.

Weniger Fernreisen und kürzere Urlaube

2018 wurden weniger Fernreisen unternommen als noch im Vorjahr. Nur noch etwa jeder achte Bundesbürger entschied sich für einen Urlaub außerhalb Europas. Die meisten Marktanteile verloren Nordafrika sowie der Mittlere und Nahe Osten. Die USA und Kanada durften sich hingegen über einen Zuwachs an deutschen Reisenden freuen. Nordamerika (2017: 2,2 Prozent – 2018: 2,7 Prozent) lag damit fast gleichauf mit Zielen in Asien, die ihr Vorjahresniveau fast halten konnten (2017: 2,9 Prozent – 2018: 2,8 Prozent). Das gesunkene Interesse an Fernreisen wirkte sich auch auf die Urlaubsdauer aus, die erstmals seit fünf Jahren zurückging. Nicht mehr ganz 13 Tage wurde im Durchschnitt in der Reisesaison 2018 verreist.

Ausblick 2019: Mehr Nachhaltigkeit und Angst vor politischen Umbrüchen

Die 3000 befragten Bundesbürger, die an der 35. Deutschen Tourismusanalyse teilnahmen, wurden auch aufgefordert ihre Urlaubswünsche für 2019 zu formulieren. Daraus ergaben sich zwei wesentliche Erkenntnisse, wie Professor Dr. Ulrich Reinhardt, Zukunftswissenschaftler und Wissenschaftlicher Leiter der Umfrage, erläutert: Unsicherheit über politische Entwicklungen und die Sehnsucht nach mehr Natur. „Urlaub bleibt auch 2019 die populärste Form des Glücks. Allerdings ziehen erstmals seit Jahren auch wieder einige Wolken am Horizont auf. Der Brexit und der Handelsstreit mit den USA können ebenso den Tourismus negativ beeinflussen wie die Angst vor Terroranschlägen oder einer einsetzenden Rezession,“ erklärt Ulrich die recht hohe Quote der Unentschlossenen unter den Befragten. „Sommer, Sonne, Strand und Meer, an dieser alten Formel wird sich auch zukünftig wenig ändern. Immer wichtiger wird die Kombination aus Nachhaltigkeit und Naturerleben. Entsprechend gehört Destinationen, die einen sonnigen, erholsamen Urlaub inmitten einer intakten Natur bieten, die Zukunft“, deutet er den Wunsch der Deutschen nach mehr nachhaltigen Urlaubsangeboten.

Die BAT Stiftung für Zukunftsfragen gehört zu dem Tabakunternehmen British American Tobacco. Für die Tourismusanalyse wurden 3000 Menschen ab 14 Jahren in persönlichen Interviews zu ihren Vorlieben rund ums Reisen befragt - zum Beispiel, wie oft sie 2018 verreist sind, wie lange ihre längste Reise dauerte und wohin sie im kommenden Jahr eine Urlaubsreise planen.

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