Infos zu Kolmanskop
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Der junge Schweizer Mario Schmied hat Kolmanskop im vergangenen Jahr besucht und die Häuser mit eindrucksvollen Aufnahmen poträtiert. Wir haben ihn gefragt, was den Ort für ihn so besonders macht und zu welcher Zeit man ihn ganz für sich hat.
GEO.de: Wie kam es, dass du ganz alleine dort warst?
Mario Schmied: Eigentlich wollten wir an einer Führung teilnehmen, die findet jedoch lediglich um 10 Uhr morgens statt, was wir aufgrund der langen Anreise nicht schafften - zum Glück! Am Nachmittag mussten wir zwar für das sogenannte "photography permit" das Dreifache zahlen und bekam dafür keine Führung. Viele mag das abschrecken, ich fand das jedoch fantastisch. Die fehlenden Touristen und das Ungewisse über die Hintergründe machten die Erfahrung um einiges intensiver.
Welches Haus hat Dir am besten gefallen und warum?
Von außen, ganz klar das verfallene Haus des Buchhalters. Von innen, eindeutig die Behausungen der Minenarbeiter. Diese erstrahlten in den unterschiedlichsten Farben und waren mit deutlich mehr Sand gefüllt, als die "besseren" Häuser der Vorarbeiter.
Wie würdest du die Stimmung in Kolmanskop generell beschreiben?
Gruslig und romantisch zugleich. Gruslig sind vor allem das Setting inmitten der Wüste, der stürmische Wind, die deutschen Beschriftungen und natürlich der Verfall der Häuser an sich. Romantisch hingegen ist der Anblick, wie sich die Natur das zivilisatorische langsam aber sicher zurückholt. Gerade letzteres regt auch zum Denken an und stimmt ein wenig bedrückt, da man sich genau so ein menschliches Endzeitszenario vorstellen würde. Sei es aufgrund von Ressourcenerschöpfung, wie es bei den Diamanten sogar der Fall war, einer globalen Katastrophe oder einem Krieg. Es zeigt vor allem wie die Natur den Menschen stets überdauern wird und seine Spuren über die Jahre zu verwischen vermag. Ein demütige, ehrfürchtige Einsicht, die die vom Menschen selbst empfundenen Rolle im grösseren Ganzen ein wenig relativiert.
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