Zur Hauptveranstaltung des GEO-Tages am 9. Juni 2007 durchstreiften über 100 Experten ein mehr als 20 Quadratkilometer großes Gelände, mit den Flächen der Agrar GmbH Crawinkel im Zentrum. In der abwechslungsreichen Landschaft fanden sie so viele Spezies wie noch nie zuvor bei einer Hauptaktion in Deutschland - Zeugnis für eine einmalige Artenkonzentration auf Thüringens "Savanne". Der Grund dafür: Durch die hier praktizierte "halboffene Weidewirtschaft" konnten sich zahlreiche Spezies, die infolge der intensiven Grünlandnutzung bundesweit zunehmend verschwinden, wieder etablieren. Zu den Gewinnern zählt das Braunkehlchen, eine der 112 bestimmten Vogelspezies und in der Roten Liste Deutschlands als gefährdet eingestuft. Weitere nachgewiesene Vogelraritäten sind Wiedehopf und Wachtelkönig.
Bemerkenswert unter den mehr als 660 Farn- und Blütenpflanzen sind seltene Wiesenblüher wie das Kleine Mädesüß, die Sibirische Schwertlilie oder der Große Wiesenknopf, auf dessen Existenz wiederum der stark gefährdetete Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling angewiesen ist. Er gehört zu den 300 gefundenen Schmetterlingen, unter denen sich auch der Große Eisvogel befindet - ein besonders seltener heimischer Falter. Die artenreichste Gruppe unter den 1200 Insekten bilden die Käfer. 457 wurden nachgewiesen, etwa der rare Kurzflügel- Käfer Emus hirtus. Zur Ausbeute gehören außerdem 147 Wirbeltiere, darunter Amphibien wie Feuersalamander, Berg-, Faden- und Kammmolche oder Reptilien wie Ringelnattern, Wald- und Zauneidechsen.
Ergänzt wird das Artenspektrum durch 62 Moose und 91 Flechten. Alles in allem rund 2500 Spezies: "Die neue Wirtschaftsweise fängt an zu fruchten", resümiert Edgar Reisinger von der Thüringischen Landesanstalt für Umwelt und Geologie den Erfolg der halboffenen Weidewirtschaft.