Im Pflanzbeet sind sie meist sehr unauffällig, da nur die Öffnung zum Gießen und die Oberseite sichtbar sind: Ollas sind Tontöpfe, die in die Erde eingegraben werden und dort Wasser für die Pflanzen speichern. Der Begriff stammt aus dem Spanischen und bedeutet übersetzt auch einfach „Töpfe“. Das Prinzip der Olla (gesprochen „Oiaa“) ist nicht neu, getöpferte Gefäße dienen beispielsweise in Afrika und Südamerika bereits seit Tausenden von Jahren der Pflanzenbewässerung.
Olla statt Gießkanne: Wie funktioniert das eigentlich?
Unbehandelter Ton ist etwas porös und wird wasserdurchlässig, wenn die ihn umgebende Erde trocken ist. Sobald die Erde feucht ist, tritt auch kein gespeichertes Wasser mehr aus dem Tongefäß aus. Wer regelmäßig Wasser nachfüllt, spart sich so häufiges Gießen und sorgt dafür, dass die Pflanzen stets mit der richtigen Menge an Wasser versorgt sind.
Funktioniert nicht nur im großen Pflanzbeet: Auch für Ihre Zimmerpflanzen können Sie Tongefäße oder -kegel kaufen, die die Erde im Topf nach demselben Prinzip bewässern.
Diese Vorteile hat die Bewässerung mit Ollas
Durch die Bewässerung mit Ollas werden die Pflanzen weder übergossen noch zu trocken. Dazu gibt das eingegrabene Tongefäß gleichmäßig Feuchtigkeit ab und zwar genau dort, wo sie gebraucht wird: tief in der Erde an den Wurzeln. Das sorgt für kräftige Pflanzen. Da das Wasser nicht auf der Oberfläche eingegossen wird, verdunstet es auch anders, was dazu führt, dass sie bei der Bewässerung mit Ollas oft weniger Wasser verbrauchen.
Ollas helfen gegen Schnecken und Pilzbefall
Dass die Erdoberfläche relativ trocken bleibt, wenn Sie Erde und Pflanzen mit Ollas bewässern, gefällt Schnecken gar nicht. Der trockene Boden erschwert ihnen nämlich zum leckeren Grün zu gelangen.
Übrigens verringert der Einsatz von Ollas auch das Risiko von Pilzkrankheiten im Pflanzbeet, die durch das spritzende Wasser beim Gießen vom Boden auf die Blätter übertragen werden können.
Ollas selber bauen: So klappt es
Ollas können Sie ganz einfach selber bauen. Dazu benötigen Sie folgende Materialien:
Setzen oder stecken Sie die Tontöpfe so aufeinander, dass ein geschlossenes Gefäß entsteht. Kleben Sie sie mit dem wasserfesten Kleber aneinander. Verschließen Sie die Öffnung im unteren Tontopf, indem Sie eine Tonscherbe oder andere Abdeckung darauf kleben, sodass dort kein Wasser austreten kann. Lassen Sie den Kleber trocknen – fertig ist die selbst gebaute Pflanzenbewässerung. Nun darf die DIY-Olla in die Erde und kann durch das Loch im oberen Tontopf mit Wasser befüllt werden.
Wie oft muss ich Wasser nachfüllen
Wasser nachfüllen müssen Sie bei Ollas ungefähr alle drei Tage bis hin zu nur einmal die Woche. Wie oft genau, hängt von der Größe des Gefäßes, den Witterungsbedingungen und Pflanzenarten ab, die das Wasser verbrauchen. Kontrollieren können Sie den Wasserstand beispielsweise mit einer Taschenlampe, indem Sie oben in die Öffnung des Tongefäßes hineinleuchten. Alternativ lässt sich mit Draht und Weinkorken ein kleiner Wasserstandsanzeiger bauen, den Sie einfach in der Olla „schwimmen“ lassen.
Wie grabe ich die Ollas am besten ein
Die Tongefäße kommen mit dem geschlossenen Ende nach unten in die Erde. Die Oberseite mit der Öffnung zum Nachfüllen sollte am besten noch ein paar Zentimeter aus dem Boden ragen. In kleinen Beeten graben Sie die Olla am besten mittig ein. In großen Beeten kommen sie in die Nähe der besonders durstigen Pflanzen oder in regelmäßigen Abständen neben die Pflanzen. Achten Sie darauf, dass Sie beim Eingraben keine Wurzeln beschädigen. Drücken Sie die Erde danach fest an, damit die Tonwände guten Kontakt mit dem Erdreich haben, um es zu befeuchten.
Achtung: Bedecken Sie die obere Öffnung der Ola am besten mit einer flachen, glasierten Tonschale, die während dem Nachfüllen einfach beiseitegelegt werden kann. Sonst wird der Wasserspeicher zur Falle für Insekten, die darin ertrinken.
Im Winter einlagern
Ollas sind eine praktische Bewässerungsmethode, allerdings sollten sie nicht das gesamte Gartenjahr über in der Erde bleiben. Da unbehandelter Ton nicht frostsicher ist, sollten Sie die Gefäße im Winter rechtzeitig ausgraben und für das nächste Jahr lagern.
Auch interessant: