Vermutlich haben Sie den Aufschrei amerikanischer Umweltschützer vernommen, die vor einiger Zeit warnten, die Empfindsamkeit des amerikanischen Durchschnittshinterns berge größeres ökologisches Vernichtungspotenzial als die landestypische Vorliebe für benzinfressende Autos.
Extraweiches mehrlagiges Toilettenpapier, hergestellt aus Frischholz, ist in der Tat ökologisch bedenklicher als das Fahren eines Hummers: wegen seines Anteils an der Abholzung von Wäldern, wegen der Chemikalien, die bei der Herstellung zum Einsatz kommen. Amerikaner vertrauen ihre Kehrseiten ungern Recyclingpapier an: Mehr als 98 Prozent des in den USA verkauften Klopapiers sind aus Frischholz hergestellt.
2008 stieg dort der Verkauf von besonders umweltschädlichen Luxusmarken um 40 Prozent. In Europa dagegen handelt es sich bei rund 40 Prozent der verkauften Rollen um Recycling-Produkte. In Deutschland sind besonders umweltverträgliche Marken mit dem Blauen Engel besiegelt.
Sparpotenzial gibt es auch beim WC-Wasserverbrauch: Von 123 Litern Trinkwasser, die der Durchschnittsdeutsche 2008 täglich verbrauchte, entfielen 33,5 Liter auf die Klospülung – der zweitgrößte Posten nach Baden, Duschen, Körperpflege. Ein wassersparendes Klo ist also finanziell wie ökologisch eine sinnvolle Investition.