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Insektenhotels So einfach bauen Sie Bienen eine Heimat

Wildbiene an einem Insektenhotel
Wildbienen brauchen für ihre Brut geschützte Hohlräume. Saubere, witterungsbeständige Bambus-Abschnitte leisten gute Dienste
© Ruckszio / Fotolia
Insektenhotels werden immer beliebter. Aber nicht alle eignen sich als Wildbienen-Kinderstube. Dabei lassen sie sich ganz einfach selbst bauen

Wer einen total verwilderten Garten hat, macht schon einiges richtig. Zumindest, wenn es darum geht, Wildtieren und Insekten einen Lebensraum zu bieten. Wer es dagegen aufgeräumter mag und trotzdem Wildbienen eine Bleibe bieten möchte, sollte zu sogenannten Nisthilfen greifen. Die sehen gut aus und sind leicht selbst herzustellen.

Und wer Kinder hat, kann sie ganz nebenbei mit so einem Projekt für den Insektenschutz begeistern. Oder sich von ihnen begeistern lassen.

Bauteile sind nur wenige nötig. Der NABU etwa empfiehlt Bambus-Abschnitte oder Baumscheiben als Bleibe für solitär (also nicht in Staaten) lebende Wildbienen.

1. Bambusstäbchen

Wer zu Hause noch eine leere, saubere Konservendose herumliegen hat, kann sie als äußere Einfassung für das Bienen-Hotel nutzen. Schneiden Sie Bambus-Stäbe so kurz, dass sie aus der offenen Seite der Konserve herausschauen. Wenn Sie die Bambusstäbe nur zusammenbinden, sollten Sie darauf achten, dass das hintere Ende mit Baumwolle oder ähnlichem verschlossen ist. Bienen mögen nämlich keine Zugluft. Statt Bambus eignen sich auch Abschnitte von verholzten Stauden aus dem letzten Jahr. Die sind weicher und leichter zur kürzen. In jedem Fall sollten Sie Markreste mit einem Holzbohrer entfernen und darauf achten, dass die Eingänge zu den Räumlichkeiten sauber sind.

2. Holzklotz oder Baumscheibe

Baumscheiben, also etwa faustdicke Abschnitte von Baumstämmen, kann man zum Beispiel auf Waldspaziergängen finden. Sie sollten allerdings frei von Rissen und schon gut durchgetrocknet sein. Um sie in einen Wildbienen-Wohnblock zu verwandeln, brauchen Sie nur eine Bohrmaschine und möglichst scharfe Holzbohrer: Bohren Sie in verschiedenen Stärken, zwischen 3 und 8 Millimeter, vor allem aber mit dem 6-Millimeter-Bohrer, in Faserrichtung in die Holzscheibe. Und zwar so tief, wie der Bohrer lang ist. Auch hier sollten der Eingang und die Innenwände der Behausung möglichst glatt sein (den Bohrer einige Male im Bohrloch hin- und herbewegen). Wer keine Baumscheibe zur Hand hat, kann auch (unbehandeltes, ausreichend dickes) Massivholz verwenden und quer zur Faserrichtung bohren. Wichtig ist in beiden Fällen, dass das Holz trocken und gut abgelagert ist. Denn Wildbienen mögen keine Risse in den Wänden ihrer Behausungen.

Beide Nisthilfen sollten Sie an einer sonnigen, aber wind- und regengeschützten Stelle aufhängen – und winters uns sommers dort belassen. Wenn Sie beides kombinieren und in einen grob gezimmerten Holzrahmen einpassen, sieht das auch noch richtig gut aus.

Foto: Colourbox, Malte Joost

Perfekt: Unterkunft mit Vollverpflegung

Natürlich brauchen die Insekten, die hier einziehen, auch etwas zu naschen. Bieten Sie darum auf Ihrem Balkon oder in Ihrem Garten Bienen, Hummeln, Schmetterlingen, Schwebfliegen und anderen Nektar-naschenden Insekten jetzt noch passende Wildblumen an.

Ob solche Nisthilfen das Insektensterben aufhalten können, darf bezweifelt werden. Dafür brauchen wir eine Reform der Landwirtschaft, wie sie sich zumindest in Bayern nach dem Volksbegehren "Rettet die Bienen" andeutet. Aber zumindest können wir einigen Wildbienen und anderen Insekten unkompliziert helfen – und uns an ihnen erfreuen.

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