Inhaltsverzeichnis
Küche
In der Küche wird gekocht und gebacken, gespült und der Müll getrennt. Hier stehen auch viele Elektrogeräte wie Herd, Kühlschrank oder Spülmaschine. An den CO2-Emissionen eines Haushalts hat der Stromverbrauch jedoch nur einen Anteil von etwa 7 Prozent.
Fast doppelt so groß ist jedoch der Anteil unserer Ernährung: Was und wie viel wir essen, auch welche Menge davon im Müll landen, ist wichtig für unsere CO2-Bilanz und somit für unser Klima. Daher: Geplant einkaufen, bewusst essen und statt Fertigprodukten in Einwegverpackungen lieber frisch kochen.
Tee trinken statt Kaffeepause
Um ein Kilo gemahlenen Kaffee herzustellen, werden 6,5 Kilogramm Kaffeefrüchte benötigt. Für ein Kilo grünen oder schwarzen Tee braucht es hingegen nur vier Kilogramm Teeblätter. Dazu erfordert die Verarbeitung von Kaffee wesentlich mehr Energie bis zur fertig gerösteten Bohne als die Teeblätter. Alles in allem sorgt Kaffee für rund viermal so viel CO2 wie Tee. Darum: Kaffee seltener, dafür aber bewusst genießen.
Leitungswasser statt Kisten schleppen
Genug vom Getränkekisten schleppen? Zapfen Sie das Wasser doch einfach direkt aus dem Wasserhahn! Deutsches Leitungswasser ist mit 0,2 Cent je Liter unschlagbar günstig und dazu noch klimafreundlich. Ein Liter Leitungswasser verursacht weniger als ein halbes Gramm CO2. Mineralwasser aus der Flasche verursacht je nach Verpackung und Herkunft ein Vielhundertfaches der Menge.
Müll trennen und sortieren
Das getrennte Sammeln von Altglas und Altpapier ist besonders wirksam, denn beides wird fast komplett wiederverwertet und spart Energie und Wasser. Ein Kilo wiederverwertetes Altglas entlastet das Klima so stark wie der Verzicht auf etwa 2,5 Kilometer Autofahrt. Bei wiederverwertetem Altpapier sind es sogar fast vier Kilometer.
Spülmaschine statt selbst spülen
Auch wenn die Spülmaschine Wasser und zusätzlichen Strom verbraucht: Beim Spülen mit der Hand benötigt man weit mehr Strom und Wasser als dies eine moderne Maschine tut. Eine Spülmaschine im Sparprogramm benötigt zwar länger, um das Geschirr sauber zu kriegen, doch die Geduld lohnt sich - nicht nur für die Umwelt, sondern auch für den Geldbeutel.
Portionsverpackungen meiden
Kleine Mengen in eigenen Verpackungen sollen Frische garantieren, die lange anhält. Bekannte Klassiker, wie die Kaffeesahne, gehen jedoch mit viel Verpackungsmüll für wenig Inhalt einher. Darum lieber wiederverschließbare Verpackungen in normaler Größe bevorzugen.

Esszimmer
Unsere Ernährungsgewohnheiten haben großen Einfluss auf die CO2-Bilanz und somit auch auf das Klima. Entsprechend hoch ist daher die Chance, beim Thema Ernährung richtig viel besser zu machen.
Verzichten Sie auf Flugobst und kaufen Sie mehr regionale Bio-Produkte, essen Sie weniger Fleisch, und dafür mehr pflanzliche Kost. Das verkleinert nicht nur den ökologischen Fußabdruck, sondern nützt auch der eigenen Gesundheit.
Gemüse auch mal roh essen
Je weniger gekocht oder industriell verarbeitet wird, desto CO2-ärmer ist auch die Kost. Also ruhig Gemüse auch mal roh servieren - zum Beispiel Paprikastreifen mit Kräuterquark oder Tomaten als kleinen Snack zwischendurch. Lange haltbar machen lässt sich Gemüse in Konserven oder auch tiefgekühlt.
Regional einkaufen
Wer regionale Lebensmittel einkauft, der macht schon viel richtig: Kurze Transportewege sorgen für eine gute CO2-Bilanz, der Kauf stärkt die regionale Wirtschaft und voll ausgereiftes Obst und Gemüse ist besonders nährstoffreich. Insbesondere die Kartoffel ist das ideale Nahrungsmittel für Klimaschützer.
Pro Kalorie benötigt das Nachtschattengewächs nur wenig Anbaufläche. Auch beim Kartoffelkauf sollte auf die Regionalität geachtet werden: Kartoffeln aus deutschem Anbau benötigen im Schnitt acht Liter Bewässerungswasser, während die gleiche Menge Kartoffeln aus Ägypten fast 300 Liter Wasser benötigt.
Margarine statt Butter
Zum Backen und Kochen oder als Brotaufstrich: Butter für viele aus der Küche nicht wegzudenken. Pro Kopf isst jeder Deutsch durchschinittlich sechs Kilogramm Butter im Jahr, das entspricht sage und schreibe rund 140 Kilogramm CO2. Der Grund: Tierische Produkte sind Spitzenreiter bei den Treibhausgasen und in einem Kilo Butter stecken 22 Liter Milch.
Zum Glück gibt es Alternativen: Margarine aus heimischem Rapsöl oder Olivenöl kann eine Menge CO2 einsparen. Bio-Butter steht auch etwas besser da als konventionell hergestellte Butter, doch auch Bio-Kühe produzieren Methan.

Arbeitszimmer
Auf Papier drucken oder doch lieber digital lesen? Das Lexikon wälzen oder bei Google suchen? Im Arbeitszimmer gibt es viele umweltfreundliche Alternativen, welche die CO2-Bilanz Zuhause verbessern können.
Papier vermeiden
Jedes produzierte Blatt Papier führt zu CO2-Emissionen und Wasserverbrauch. Ohne viel Zutun lässt sich Papierverschwendung vermeiden, wenn ein Aufkleber mit der Aufschrift "Keine Werbung" am Briefkasten klebt. Damit lässt sich rund 30 Kilogramm pro Haushalt im Jahr sparen. Noch mehr Tipps, wie Sie effektiv Papier sparen, liefert Ihnen ein eigener GEO-Artikel zum Thema.
Teilen statt sammeln
Die Produktion von zehn Büchern mit jeweils 200 A5-Seiten verursacht rund drei Kilogramm CO2. Wer etwas für Bildung und gleichzeitig für die Umwelt tun möchte, der teilt darum besser seine Bücher. Über Tauschnetzwerke wie Bookcrossing erreichen die Bücher neue Leser, anstatt Zuhause im Bücherregal nach dem Lesen zu verstauben.
Ecosia statt Google
Auch die Google-Suche verbraucht Strom und belastet das CO2-Konto. Berechnungen des Unternehmens zu Folge erzeugt eine Google-Suchanfrage etwa 0,2 Gramm CO2. Das klingt zwar erstmal nicht viel, doch rechnet man alle Suchanfragen weltweit zusammen, sind das insgesamt 2,3 Terawattstunden Strom im Jahr.
Wer dennoch nicht auf die praktische Internetsuche verzichten will, stellt seine Suchanfragen am besten über Ecosia. Die Online-Suchmaschine nutzt die Server von Yahoo und investiert für jede 56. Suchanfrage einen Baum für Aufforstungsprojekte beispielsweise in Burkina Faso. Auf diese Weise sind bereits über 12 Millionen Bäume zusammengekommen (Stand: August 2017).

Badezimmer
Für die meisten beginnt jeder neue Tag erstmal am Morgen im Badezimmer. Voll im Trend: Bio statt Chemie - das gilt für Putzmittel ebenso wie für Kosmetikprodukte.
Klobürste statt WC-Duftstein
Jeder schätzt eine lupenreie, wohlriechende Toilettenschüssel. Darum geht der Griff ins Drogerieregal gerne zu den bunten, Frische versprechenden WC-Steinen. Doch für die Wasserqualität sind WC-Steine alles andere als positiv. Tenside, Duft- und Farbstoffe belasten das Abwasser, Verpackung und Plastikkörbchen verursachen unnötigen Plastikmüll.
Zudem ist die Reinigungswirkung von WC-Duftsteinen sehr gering. Viel effektiver: die klassische Klobürste. Einmal in der Woche kann außerdem der Öko-WC-Reiniger Kalkablagerungen aus dem Wasser vorbeugen.
Mehr Konzentrate nutzen
Allein die deutschen Privathaushalte kaufen jedes Jahr 1,3 Millionen Tonnen Wasch- und Reiniungsmittel, die über das Abwasser schließlich in die Umwelt gelangen. Kaufen Sie lieber ökologisch abbaubares Konzentrat und strecken Sie dieses zum Putzen mit Wasser.
Konzentrat spart den unnötigen Verpackungsmüll und schont so die Umwelt. Achten Sie bei der Dosierung des Konzentrats zudem darauf, nicht mehr zu verwenden als unbedingt nötig.
Bio-Kosmetik verwenden
Die nicht enden wollenden Regale in den Drogerien locken mit verschiedensten, bunt und verlockend leuchtenden Flaschen und Döschen - alles für die Schönheit. Doch in vielen Kosmetikprodukten verstecken sich giftige Inhaltsstoffe wie Mikroplastik und Aluminium.
Weitaus gesünder und umweltfreundlicher sind hingegen Bio-Kosmetikprodukte, die zumindestens zu 95 Prozent aus biologisch angebauten Inhaltsstoffen bestehen. In einem unserer Artikel zeigen wir Ihnen auch, wie Sie ökologisches Shampoo, Deo und Zahnpasta selbst herstellen können.

Wohnzimmer
Ein Wohnzimmer muss besonders eins sein: gemütlich! Hier kommt die ganze Familie zusammen und verbringt einen Großteil der Zeit in den eigenen vier Wänden. Darum lohnt es sich besonders im Wohnzimmer, ganz genau hinzuschauen.
Möbeln ein neues Leben schenken
Wer sich ökologisch einrichten möchte, steht vor einigen Problemen. In Möbelhäusern ist es oft schwer zu erkennen, ob die Möbel überhaupt nachhaltig produziert worden sind, und welche Inhaltsstoffe sich darin verstecken. Materialien wie Spanplatten sind ein Zeichen dafür, dass die Möbel nicht lange haltbar sind und sich durch die Binde- Und Lösungsmittel auch nicht gut recyceln lassen.
Viel besser da stehen hingegen solide, alte Vollholz-, Rattan- oder Korbmöbel. Dieses sind zwar teurer, bieten jedoch ein hohe Lebensdauer. Aus zweiter Hand sind die Möbel günstiger und auch besonders nachhaltig, da sie nicht neu produziert worden sind.
Heizkörper frei machen
Um Energie zu sparen, sollten Heizkörper immer frei zugänglich gemacht werden - nur so können sie ihre volle Wärmeenergie in den Raum abgeben. Gardinen also besser nicht vor die Heizungen hängen oder alte Heizungen gar verkleiden!
Kerzen lieber mal auspusten
Auch wenn Kerzenlicht eine einzigartige Stimmung verbreitet, sollten sie es abends nicht übertreiben. Handelsübliche Kerzen bestehen aus Paraffin, einem Erdölprodukt oder aus Stearin, das aus Palmöl gewonnen wird.
Weitaus umweltfreundlicher sind LED-Lampen: Sie sind rund 800-mal effizienter als Kerzen und auch in ihrer Umweltbilanz unschlagbar, wenn sie mit Ökostrom betrieben werden.

Schlafzimmer
Sei es bei der Bettwäsche oder bei den Kleidern: Im Schlafzimmer geht es um die richtige Wahl der Stoffe. In welchem Bettzeug Sie guten Gewissens schlummern können und was Sie mit Altkleidern tun, verraten wir Ihnen in den folgenden Tipps.
Hanf statt Seide
Die Vorstellung, sich zum Schlafen in feine Seide zu hüllen, mag romantisch erscheinen - doch de facto werden dafür auf Seidenfarmen in Asien die Kokons der darin noch lebenden Seidenspinner-Raupen ausgekocht.
Wer dies nicht unterstützen und der Umwelt etwas Gutes tun möchte, verzichtet daher lieber auf diesen Stoff und greift auf Natur- oder synthetische Fasern wie Viskose oder Kapok zurück.
Mischfasern aus Hanf, Bambus und Soja gewinnen an Beliebtheit, sowohl für Kleidung als auch für die Produktion von Decken und Kissen. Laut dem Umweltinstitut von Stockholm sind die negativen Auswirkungen von Hanf nur halb so groß wie die von Baumwolle: Hanf wächst so dicht, dass er keine chemische Hilfe bei der Schädlingsbekämpfung braucht. Zudem kommt die Pflanze ganz ohne Düngemittel aus.
Kleidung wiederverwerten
Im Durchschnitt produziert jeder Deutsche ganze 27 Kilogramm Altkleider - pro Jahr! Wirklich ökologisch ist Kleidung jedoch nur, wenn man sie so lange wie möglich trägt. Löcher kann man flicken und auch kleine Risse lassen sich wieder nähen. Wer alte Dinge pflegt und ausbessert, verlängert damit auch deren Lebenserwartung.
Und hat ein Kleidungsstück dann doch mal ausgedient, muss es nicht gleich in der Altkleidersammlung landen, von der die sozialen Dienste in Deutschland jedes Jahr regelrecht überschwemmt werden. Viele Klamotten und Stoffe lassen sich durch Upcycling in neue Schätze verwandeln - und gewinnen damit an Individualität.
Kautschuk-Kondome statt Antibabypille
Die in der Antibabypille enthaltenen Hormone gelangen über das Urin ins Abwasser und damit in den Wasserkreislauf, denn das synthetische Östrogen kann in den Kläranlagen nicht herausgefiltert werden.
Eine umweltfreundlichere Alternative sind Kautschuk-Kondome - einige Kondomhersteller wie "Fair squared" fördern mit der Verwendung von fair gelabeltem Kautschuk auch bio-soziale Projekte.
Buchtipp zum Thema

- Titel: Einfach Öko: Besser leben, nachhaltig wohnen! 200 Tipps, die wirklich was bringen
- Autoren: M. Franken, M. Götze
- Verlag: oekom Verlag
- Erschienen: 2017
- Umfang:192 Seiten
- Preis: etwa 18 Euro
- ISBN: 978-3-86581-836-2