Indische Weide
Reisebild

Indische Weide
Wenn die wüssten, wie es auf einer österreichischen Alm aussieht ;-) Die Kuh gilt zu Recht als Lebenspenderin, als Symbole der Sanftheit. Sie gibt für den Menschen fünf heilige Produkte order Gaben; die 1. Gabe ist das Ghee: Das ist ein Butterschmalz, das nicht nur zur Zubereitung der Speisen dient, sondern auch eine religiöse Bedeutung bei sakralen Zeremonien hat. So werden z .B. Tote zur Verbrennung mit Ghee übergossen oder die Lampen in den unzähligen indischen Tempeln brennen mit Ghee. die 2. Gabe ist der Mist, der für die Landbevölkerung als Brennmaterial dient. Mist kann auch als Bindemittel zwischen Lehm und Stroh zum Hausbau dienen. Mit dem Mist werden ebenfalls die Felder gedüngt, er wird als Mörtel bei den Lehmhütten verwendet, um Insekten abzuwehren. Die Nutzung des Dungs zur Gewinnung von Biogas steckt in den Anfängen. die 3. Gabe ist der Urin: Er hat antiseptische und heilende Wirkung, soll auch gut gegen Zahnschmerzen und Karies sein. Zudem hat der Urin in Indien sakrale Bedeutung: z.B. jeder zum Hinduismus Bekehrte wird mit Urin bespritzt. die 4. Gabe ist die Milch: Das populärste Getränk Indiens ist der berühmte Chai, Tee mit Milch oder Milch-Tee, an jeder Straßenecke, auf kleinen Kochern zubereitet, erhältlich. Dieses Getränk verbindet die Inder aller Kasten miteinander, da jedermann es trinkt. die letzte und 5. Gabe ist Lasshi: Lasshi ist ein Joghurt -Getränk (natürlich auch ein Milchproduckt), das in der vegetarischen Tradition Indiens eine überaus große Rolle spielt. Während der indische Chai (Milchtee) normalerweise heiß getrunken wird, ist Lasshi ein kaltes erfrischendes Getränk bei großer Hitze. Aus diesen fünf Gaben kann man erkennen, wie wichtig die Kühe für die Inder sind. Die Kuh gehört heute zum täglichen Straßenbild Indiens. Die Touristen wundern sich, daß die Tiere inmitten des lärmenden Straßenverkehrs unbehelligt herumstehen, -laufen und, -liegen können, ja, daß sie sozusagen den Verkehr durch ihr Dasein geradezu regeln. Sie haben im Verkehr immer Vorfahrt. Wer ein Tier anfährt, muß mit Bestrafung rechnen. Trotzdem muß man sich fragen : Sind diese Tiere denn wirklich herrenlos? Die Antwort lautet: Nein! Sie alle haben einen Besitzer, aber diese Stadtbewohner, die sich für ihre Tiere kaum noch Futter leisten können. Hieraus ergibt sich die weitere Frage: "Wovon leben denn dies Tiere?" Die Kuh frißt die Abfälle der Straße und der Basare. Abfälle gibt es in Indien mehr als genug. Die städtische Kuh beseitigt durch Fressen der Abfälle den biologisch noch verwertbaren Zivilisationsmüll. Viele indische Kühe sind allerdings "trocken", sie geben keine Milch. Die anderen produzieren höchstens 6 bis 7 Liter täglich.
Teilen auf
Das könnte Sie ebenfalls interessieren
Mein Interessenprofil

Bitte melden Sie sich an, um Reiseziele zu Ihrem Interessenprofil hinzuzufügen.
Kommentare
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar abzugeben.
Das arme Vieh ! Da nützt ihm seine Heiligkeit nichts... LG: Ursula
Dass diese "Kühe" trocken sind ist ja kein Wunder ;-)))
Ein saftiges Gras sieht anders aus ;-)
ich meinte eher, dass diese Tiere geschlechtshalber keine Milch geben können ;-))
Vielen Dank, für den ausführlichen Beitrag...
Vielen Dank für den wirklich interessanten Lesestoff dazu.
Bild und Text wirklich eindrucksvoll, danke!
LG Ursula
Danke für diese interessanten Ausführungen.
LG Anne
Bitte sehr ;-) Und Danke für die tollen Bewertungen :-)
LG Günther
....die Tiere führen wenigstens ein freies Leben,wenn auch nicht mit dem Luxus unserer Biokühe. Aber vor der tierquälerischen Massentierhaltung sind sie zum Glück verschont !
LG Sabine
stimmt, Sabine
wieder viel gelernt.Danke Günter
Bitte sehr ;-))
Während viele Rinder bei uns in Großanlagen gemästet werden und durch Verfütterung von Tiermehl das Risiko des Verbrauchers steigt an Rinderwahn zu erkranken, streift das indische Rind durch den städtischen Verkehr und verdirbt sich seine vier Mägen durch die Aufnahme von Plastikmüll und anderen Fremdkörpern. Vielen Tieren ist auch durch eine Operation nicht mehr zu helfen und sie verhungern letztendlich durch Verstopfungen oder Perforation des Verdauungsapparates. Ich nenne das allemal Tierquälerei.
O mein Gott! Ein erschreckendes Bild, was Du uns hier zeigst. Deine denkwürdige Beschreibung dazu wird mich sicher noch eine ganze Weile beschäftigen. Interessant sind auch die Kommentare hier vor allem von Sabine + Elke....
LG Ursula