Klimapolitik Was Trump für den Klimaschutz bedeutet

Donald Trump - Toxic Dump
Juni 2016: Protest gegen den Großunternehmer Donald Trump vor dem Trump Tower in New York
© Drew Angerer/GettyImages
Der umstrittene Republikaner Donald Trump hat das Rennen um die US-Präsidentschaft gewonnen. Eine Katastrophe für den internationalen Klimaschutz – wenn man seinen Ankündigungen Glauben schenken darf. Ein Kommentar

Eben erst hat der Klimagipfel von Marrakesch begonnen, die 197 Unterzeichnerstaaten verhandeln einen Fahrplan für ihre ambitionierten Klimaziele. Doch heute dürfte es, abweichend vom Protokoll, nur ein Thema geben: Donald Trump hat die Wahl zum Präsidenten der USA gewonnen. Damit droht eine schwere Niederlage im globalen Kampf gegen den Klimawandel. Zumindest, wenn man Trump an seinen bisherigen Äußerungen zum Thema misst.

Trump setzt unverhohlen auf Kohle, Öl und Gas – in einem Land, das nach China der zweitgrößte Emittent von Klimagasen ist. Und wettert gegen den „Schwindel“ vom Klimawandel. Fast schon legendär ist ein Tweet, in dem der Republikaner vor vier Jahren mutmaßte, das „Konzept“ der globalen Erwärmung sei eine Erfindung der Chinesen. Sie wollten damit die US-amerikanische Wirtschaft schwächen.

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Im Januar 2014 twitterte er: "Kältestes Wetter seit Jahren. Gibt unser Land für den Globale-Erwärmung-Schwindel immer noch Geld aus?"

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Konkreter wurde Trump in seinem Wahlkampf. Auf einer Veranstaltung in Warren, Michigan, kündigte er an, Gelder für den Klimawandel in Milliardenhöhe zu streichen. Und stattdessen für "amerikanische Infrastruktur, sauberes Wasser, saubere Luft und Sicherheit" auszugeben.

Astronomische Einsparungen beim Klimaschutz?

In einem Strategiepapier, „New Deal for Black America“, verspricht Trump sogar eine Summe von 100 Milliarden Dollar, die dadurch eingespart werden solle, dass nationale und internationale Investitionen in den Klimaschutz wegfallen. Ob die Zahl nun aus der Luft gegriffen ist, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg BNA durchblicken lässt, oder nicht: Allein die dahinter stehende Absicht lehrt Umwelt- und Klimaschützern das Gruseln. Und sie macht deutlich, dass in den USA der Klimaskeptizismus Tradition hat. Entgegen aller wissenschaftlichen Evidenz glauben die Hälfte der Amerikaner, der Klimawandel sei nicht menschengemacht. Oder finde gar nicht statt.

Es wird sich noch zeigen, ob Donald Trump das Zeug hat, auch in Sachen internationale Klimapolitik zu einem seriösen Gesprächspartner zu mutieren, sobald er politische Verantwortung trägt. Immerhin: Dass die USA sich noch schnell vor dem Gipfel in Marrakesch entschlossen haben, das Pariser Klimaabkommen zu unterzeichnen, dürfte die Welt auch Trump zu verdanken haben. Denn nachdem der seine klimapolitischen Ambitionen skizziert hatte, war klar: Der Vertrag muss zügig unter Dach und Fach. Um Trump im Fall eines Wahlsiegs den Ausstieg so schwer wie möglich zu machen.

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