Yoga wird traditionell barfuß auf einem glatten Boden praktiziert. Angenehmer ist aber eine weiche Unterlage. Die perfekte Matte soll von unten wärmen, polstern und zum bevorzugten Yoga-Stil passen. Für Ashtanga- oder Power-Yoga mit schnellen Positionswechseln und viel Bewegung ist Rutschfestigkeit besonders wichtig. Viel „Grip“ haben Matten aus Kunststoff, Kautschuk oder Kork. Auch Jute bietet ausreichend Halt, fühlt sich aber sehr rau an.
Für eher meditative Varianten wie Yin-Yoga sind weiche Wollmatten mit rutschfester Unterseite geeignet, die bei Kälte wärmen und im Sommer kühlen. Ruhig fließende Yoga-Sequenzen lassen sich auf solchen Matten mit weniger Grip leichter umsetzen.
Auch die Dicke der Matte hängt vom bevorzugten Yoga-Stil ab. Eine Matte mit acht Millimetern Stärke ist bequem und eignet sich für ruhige Yoga-Formen mit Haltungen, die meist im Liegen oder Sitzen ausgeführt werden. Wer öfter Posen einnimmt, die Balance erfordern, kommt darauf aber eher aus dem Gleichgewicht. Für die meisten Yoga-Arten bieten sich daher etwa vier bis fünf Millimeter dicke Matten an; drei Millimeter dicke Reisematten passen sogar ins Handgepäck.
Die Matte sollte so lang sein, dass man ausgestreckt darauf liegen kann und an Füßen und Kopf noch ein paar Zentimeter überstehen.
Weil man beim intensiven Üben tief einatmet und ständig Hautkontakt mit der Matte hat, sollte sie zudem frei von Schadstoffen sein. Nach einer Untersuchung von „Öko-Test“ kommen vor allem Kunststoffmatten aus TPE (thermoplastische Elastomere) ohne gesundheitsschädliche Weichmacher aus, sie sind aber oft bereits nach wenigen Jahren verschlissen.
Siegel „Oeko-Tex Standard 100“ kennzeichnet schadstoffarme Yoga-Matten
PVC-Matten halten deutlich länger. Um das spröde Material flexibel zu machen, werden allerdings Weichmacher zugesetzt, die ähnlich wie körpereigene Hormone wirken. Sogar PVC-Matten, die als „frei von Weichmachern“ gekennzeichnet sind, können Ersatzstoffe enthalten, über deren gesundheitliche Wirkung oft noch nicht viel bekannt ist.
Auch Naturprodukte bieten nicht immer Schutz vor Schadstoffen. In Matten aus Naturkautschuk finden sich mitunter potenziell allergieauslösende Latexproteine sowie möglicherweise krebserregende Nitrosamine und deren Vorstufen.
Schurwolle hingegen kann mit Insektiziden belastet sein, um etwa Motten abzuwehren. Und Korkmatten bestehen in der Regel aus einer dünnen Korkschicht, die auf eine Kunststoffmatte aufgetragen wird. Sie sind also kein reines Naturprodukt. Orientierung bietet das Siegel „Oeko-Tex Standard 100“. Es kennzeichnet schadstoffarme Matten.
Wer sichergehen will, die Matte besonders schonen möchte oder eine geliehene Matte nutzt, kann zudem ein Handtuch auflegen, um direkten Hautkontakt zu vermeiden
Nach der Nutzung sollten Matten ausgeschüttelt und abgeklopft werden. Unterlagen aus Kunststoff dürfen bei 30 Grad – ohne Schleudern – in die Waschmaschine. Oft reicht es aber, eine Matte gelegentlich mit einem feuchten Lappen unter der lauwarmen Dusche abzuwaschen. Bei Matten aus Schurwolle genügt es, wenn sie ausgelüftet werden. Spezielle Matten-Pflegemittel oder eine Desinfektion sind nicht nötig.