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Physik Forschende erschaffen Zeitkristalle. Und erzeugen so Materie, die es nicht geben dürfte

  • von Sophie Fessl
Forschende haben eine neue Materieform erschaffen: die Zeitkristalle. In ihrem Inneren vollzieht sich ein endloser Kreislauf aus Bewegung. Hat die Wissenschaft damit ein Perpetuum mobile erzeugt?
Was in Zeitkristallen passiert, lässt sich von außen mit bloßem Auge nicht erkennen. Erst spezielle Messungen enthüllen die immer wiederkehrende Schwingung, die im Inneren stattfindet und sich den bekannten Gesetzen von Zeit und Bewegung scheinbar widersetzt
Was in Zeitkristallen passiert, lässt sich von außen mit bloßem Auge nicht erkennen. Erst spezielle Messungen enthüllen die immer wiederkehrende Schwingung, die im Inneren stattfindet und sich den bekannten Gesetzen von Zeit und Bewegung scheinbar widersetzt
© zef art / stock.adobe.com

Es klingt wie ein Fiebertraum: Im Walzertakt drehen sich die Paare, während die Stunden verfliegen. Die Tanzenden wirbeln immer weiter, den ganzen Abend lang, die Nacht hindurch, über Tage, Jahre, Jahrhunderte. Bis in die Ewigkeit hinein kreisen sie im gleichen Takt durch Raum und Zeit.

Die Szene ist surreal. Sie widerspricht nicht nur menschlichen Fähigkeiten, sondern auch dem, wozu die Natur in der Lage ist. Ohne äußere Energiezufuhr kann sich nichts ewig bewegen. Oder etwa doch? 2012 postulierte der Nobelpreisträger Frank Wilczek eine bislang unbekannte Form der Materie: die Zeitkristalle. In ihrem Inneren sollte sich ein ewiger Tanz abspielen, genau wie der der Walzerpaare in der Eingangsszene.