Groß soll der Wald sein, den wir mit unserem Verein GEO schafft Wildnis mithilfe von Spendengeldern kaufen und verwildern lassen möchten, mindestens fünf Hektar, besser zehn, umfassen: Damit ein gesundes Waldinnenklima entsteht und das Biotop in seinem Innersten nicht von außen beeinflusst wird, damit sich die Natur ungestört entwickeln kann.
Doch so leicht findet sich ein solcher Wald nicht: zu zerschnitten, zu teuer für uns oder zu schnell an andere Interessenten verkauft sind viele der uns angebotenen Flächen. Und am häufigsten: mit einem bis vier Hektar leider zu klein für die Zwecke von GEO schafft Wildnis e.V. Trotzdem sind wir dankbar für all die Angebote, die uns GEO-Leser*innen in den vergangenen Monaten zugesendet haben – und auch dafür, dass unser Partner, die Loki Schmidt Stiftung, jene kleinen Waldstücke "rettet". Denn diese Flächen können als wertvolle Wildnis-Oasen zu einem Rückzugsort für Tiere und Pflanzen werden: Sie helfen dabei, größere Wildnisgebiete miteinander zu vernetzen.
Mehrere solcher Wildnis-Inseln können nun dank der GEO-Leser*innen entstehen: Zwei Wälder in Nordrhein-Westfalen und je ein Waldstück in Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Bayern wurden nach unserem Aufruf an die Loki Schmidt Stiftung gespendet und dienen von nun an dauerhaft dem Naturschutz.
So wie das kleine Waldstück im Landkreis Viersen in Nordrhein-Westfalen, das Martin Plümer als Kind von seiner Großtante erbte. Schon damals interessierte er sich für die Natur - eine Begeisterung, die er heute an die nächste Generation weitergibt. "Ich hatte nie wirtschaftliche Interessen, der Wald war einfach ein außergewöhnliches Erbstück, das einen kleinen Beitrag zum Umweltschutz und zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen leisten kann", sagt er. Den Wald zu spenden, ist ihm deshalb leichtgefallen: "Ich finde, dass die Natur bei Non-Profit-Organisationen besser aufgehoben ist als bei Privatpersonen."

Fest steht: Der Schutz von Naturräumen ist eine der drängendsten Aufgaben unserer Zeit. Sie sind unverzichtbar für den Erhalt der Artenvielfalt, und diese ist wiederum Lebensgrundlage für uns selbst. Trotzdem werden weltweit jeden Tag 150 Arten ausgelöscht – zusätzlich zu den noch unentdeckten Arten, die unbemerkt aussterben. Auch in Deutschland drängt die Zeit: Rund ein Drittel aller Säugetiere, Vogelarten und Wildpflanzen steht auf der "Roten Liste gefährdeter Arten", und nur auf 0,6 Prozent der Landesfläche darf sich die Natur frei entfalten. Jedes Stückchen Wildnis kann da einen Unterschied machen. Unsere Suche nach dem GEO-Wald geht deshalb weiter.