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Wassermangel und Überschwemmungen "Wir müssen aufwachen": UN-Bericht warnt vor globaler Wasserkrise

Schon in wenigen Jahrzehnten, können fünf Milliarden Menschen von einer ausreichenden Wasserversorgung abgeschnitten sein
Schon in wenigen Jahrzehnten, können fünf Milliarden Menschen von einer ausreichenden Wasserversorgung abgeschnitten sein
© Riccardo Niels Mayer/Adobe Stock
Schon zur Mitte des Jahrhunderts könnte die Wasserversorgung von mehr als fünf Milliarden Menschen bedroht sein, warnt die Weltwetterorganisation WMO

Sowohl verheerende Überschwemmungen als auch Trinkwassermangel werden weltweit immer schlimmer, aber nur wenige Länder sind darauf vorbereitet, die Krisen zu meistern - zu diesem Schluss kommt die Weltwetterorganisation (WMO) in einer Analyse. "Wir müssen aufwachen und uns dieser drohenden Wasserkrise stellen", sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas am Dienstag in Genf.

Der Klimawandel verschärfe beides: Auf der einen Seite komme es zu mehr ungewöhnlich heftigen Überschwemmungen wie jüngst in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, ebenso wie in Japan, China, Indonesien, Nepal, Pakistan und Indien. Die Zahl der Katastrophen durch Überschwemmungen sei seit dem Jahr 2000 weltweit um 134 Prozent gestiegen, verglichen mit den 20 Jahren davor. Auf der anderen Seite falle durch die steigenden Temperaturen gebietsweise weniger Regen, vor allem in Afrika.

2 Milliarden Menschen haben schon heute keinen Zugang zu sauberem Wasser

Die Zahl der Dürren sei im gleichen Zeitraum um 29 Prozent gestiegen. "Zwei Milliarden Menschen leben in Ländern mit Wasserproblemen und haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser oder Abwasserentsorgung", sagte Taalas.

Weltweit hätten 2018 rund 3,6 Milliarden Menschen mindestens einen Monat lang nicht genügend Wasser gehabt, heißt es in dem Bericht. Die Zahl werde bis 2050 auf mehr als 5 Milliarden steigen. Das wäre zu dem Zeitpunkt mehr als die Hälfte der dann von den Vereinten Nationen erwarteten 9,7 Milliarden Erdenbewohner.

Eine Weltkarte der WMO zeigt die Gebiete mit Wasserknappheit: Dazu gehören unter anderem der Mittelmeerraum und Nordafrika, der Westen der USA mit Kalifornien, die Westküste Südamerikas mit Peru und Chile, die Sahelzone südlich der Sahara in Afrika, der Nahe Osten mit Saudi-Arabien und dem Iran sowie große Teile von Süd- und Ostasien.

Wasserspeicher schrumpfen in aller Welt

In den vergangenen 20 Jahren seien die Wasserspeicher der Welt - also Seen, Becken und Grundwasser sowie Feuchtigkeit in Böden, Schnee und Eis - jedes Jahr merklich geschwunden. Der größte Verlust wurde in der Antarktis und auf Grönland gemessen.

Trotz dieser alarmierenden Zahlen würden Wasserressourcen in mehr als 100 Ländern nicht gut gemanagt, so die WMO. Die Pegel für Vorhersagen von Überschwemmungen und Dürren müssten kontinuierlicher gemessen werden. Zu den UN-Entwicklungszielen gehört, dass bis 2030 alle Menschen sauberes Trinkwasser und eine Abwasserentsorgung haben. Um das zu erreichen, müssten die Anstrengungen vervierfacht werden.

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Dieser Beitrag ist Teil der Nachhaltigkeitswoche "Packen wir’s an! – Damit es auch morgen noch läuft" der Bertelsmann Content Alliance, zu der auch GEO gehört. Mit der vereinten Kraft und Reichweite unserer journalistischen Angebote wollen wir maximale Aufmerksamkeit und ein Bewusstsein für die Themen Wasserqualität, Wasserknappheit und Wasserverbrauch schaffen.

dpa

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