Steigende Meeresspiel und Temperaturen, mehr Stürme und Überschwemmungen: Die Schreckensszenarien des Klimawandels sind bekannt – und die wachsenden Bedrohungen für den Menschen überall auf dem Globus. Weniger bekannt ist, dass auch Wildtiere schon unter den veränderten Umweltbedingungen leiden und weiter leiden werden. Afrikanische Elefanten etwa werden bei anhaltenden Dürren immer länger nach Wasser suchen müssen, während der Lebensraum von Tigern in Indien und Bangladesh vom Meer verschlungen werden wird.
Das Problem: Mobile Tierarten werden oft durch menschliche Infrastruktur oder natürliche Barrieren daran gehindert, in neue Lebensräume auszuwandern. Pflanzen und weniger mobile Tierarten, etwa Amphibien, werden sich dagegen kaum an den Klimawandel anpassen können – und für eine Flucht sind sie schlicht zu langsam.
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Selbst 2 Grad würden noch ein Viertel aller Tieraten bedrohen
Rund die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten, so schätzen Experten einer Studie, die vom WWF in Auftrag gegeben wurde, könnten bis 2080 aussterben. Nämlich dann, wenn der Klimawandel ungebremst voranschreitet. Bei einem business as usual der Weltgemeinschaft rechnen die Forscher mit einem Temperaturanstieg von 4,5 Grad Celsius.
Und selbst wenn das Zwei-Grad-Limit der Pariser Klimakonferenz eingehalten würde, wäre der Schaden noch immens: Jede vierte Art würde vom Erdboden verschwinden. Besonders hart, so die Autoren der Studie, wird es den afrikanischen Kontinent treffen. Aus den ökologisch besonders wertvollen Miombowäldern etwa könnten bis zu 90 Prozent aller Amphibien, 86 Prozent aller Vogel- und 80 Prozent aller Säugetierarten verschwinden.
Für ihre Studie prognostizierten die Forscher die Auswirkungen des Klimawandels auf 80.000 Tier- und Pflanzenarten in 35 besonders artenreichen Regionen der Welt, darunter der Amazonas-Regenwald, das Kongobecken und der Mittelmeerraum.