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Intelligenter wohnen Platz schaffen: Fünf Ideen, die einen Umzug sparen

Spiegel vergrößern jeden Flur
Mit einem Spiegel lässt sich jeder Flur optisch vergrößern
© Dariusz Jarzabek / Fotolia
In seinem neuen Buch "Einfach anders wohnen" verrät der Architektur-Experte Daniel Fuhrhop in 66 Tipps, wie wir entspannter und nachhaltiger wohnen können. Wir verraten vorab schon mal fünf davon

Inhaltsverzeichnis

1. Der erfundene Umzug

Wie viel sich angesammelt hat, merkt man häufig erst beim Umzug, wenn sich eine Kiste nach der anderen füllt und man denkt: "Hätte ich doch vorher gründlicher ausgemistet!" Warten Sie nicht so lange, planen Sie einen erfundenen Umzug, genauso wie echten:

  • Setzen Sie sich einen Termin.
  • Klären Sie, wie viel beim Umzug mit müsste. Sie finden Umzugsgutlisten (und Umzugsrechner) online bei Umzugsfirmen,
  • notieren Sie darin Ihren gesamten Besitz und schätzen Sie das Volumen: 0,1 Kubikmeter pro Autoreifen, 0,5 Kubikmeter für einen Wickeltisch, 2 Kubikmeter für ein Doppelbett, ...
  • Rechnen Sie aus, wie viele Umzugskisten es werden! Wie viele Kisten Bücher haben Sie, wie viele CDs oder Schallplatten?
  • Nutzen Sie die Gelegenheit und trennen Sie sich von Überflüssigem. Zusatztipp: Fotografieren Sie all Ihren Besitz (die Fotos vom Hausrat dienen auch als Beweis für die Versicherung nach einem Einbruch) – und drucken Sie Fotos von lieb gewonnenen Dingen aus. Wie Wissenschaftler herausgefunden haben, fällt es dann leichter, sich davon zu trennen.

2. Kinderglück ohne Umzug

Das Glück von Kindern hängt nicht von Quadratmetern ab. Der Kinder wegen sei man umgezogen, sagen manche, damit die mehr Platz bekommen, ein eigenes Zimmer, einen größeren Garten. Doch viel wichtiger als mehr Platz sind für Kinder Nähe, Geborgenheit und Freunde. Darum sollte man sie nicht unnötig aus der vertrauten Umgebung reißen und ihnen nicht die Nachbarskinder wegnehmen. Bei Kindern bestimmt ihre Phantasie, wie viel Platz reicht.

Natürlich sollten Kinder genug Platz in der Wohnung bekommen, schließlich verbringen sie dort oft mehr Zeit als die Eltern; darum sollte ein Kinderzimmer größer sein als das Schlafzimmer. Wenn es doch einmal eng wird, etwa weil ein zweites Kind dazukommt, kann man sich anders helfen: Nutzen Sie kompakte Möbel, teilen Sie Räume mit Schränken und Regalen.

Entrümpeln Sie gemeinsam mit den Kindern, damit diese lernen, dass Freiräume glücklich machen. Und ziehen Sie nicht in eine Wohnung, die so viel Platz verschwendet, dass für Kinder wenig bleibt.

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3. Kleines größer wirken lassen

Eine Spiegelwand verdoppelt einen Raum optisch. Größer wirkt er auch, wenn ein Spiegel gegenüber von einem Fenster hängt. Und zwei Spiegel gegenüber spiegeln ins Unendliche.

Beobachten Sie, wie das Licht in einen Raum fällt und wie es sich im Laufe des Tages und des Jahres verändert, rät das Buch »Kleine Räume, viele Möglichkeiten«. Die Fenster sollten frei bleiben und Sonnenlicht hereinlassen, die Möbel das Licht nicht blockieren.

Hohe Decken in kleinen Räumen wirken tiefer, wenn man sie dunkel streicht. Die dunkle Farbe über die Kanten streichen und von der Wand oben noch zehn Zentimeter abdunkeln, zieht die Decke optisch nach unten und bewirkt, dass der Raum niedriger erscheint. Umgekehrt wirkt ein Raum höher durch eine helle Decke, an die sich leicht getönte Wände anschließen. Streichen Sie den Farbton über die Kante und färben die Decke am Rand noch zehn Zentimeter ein, werden die Wände optisch verlängert und die Decke wirkt höher.

Titel "Einfach anders Wohnen" von Daniel Fuhrhop
© Oekom Verlag

Die Tipps stammen aus dem Buch "Einfach anders wohnen - 66 Raumwunder für ein entspanntes Zuhause, lebendige Nachbarschaft und grüne Städte" von Daniel Fuhrhop, erschienen im oekom verlag.

Im selben Verlag erschien von ihm auch die Streitschrift "Verbietet das Bauen". Seine provokanten Thesen hat Fuhrhop auch für GEO aufgeschrieben.

4. Hürden abbauen

Manche Wohnungen "schrumpfen": Die Bewohnerinnen oder Bewohner nutzen nicht mehr alle Zimmer aus Angst, zu stolpern. Machen Sie für wenig bewegliche Menschen die ganze Wohnung nutzbar und beseitigen Sie Stolperfallen mit diesen zehn Tipps:

  1. Gerümpel entfernen.
  2. Teppiche nicht übereinanderlegen.
  3. Besser: Teppiche durch Gittermatten festmachen oder auf dem Boden festkleben.
  4. Am besten: Gar keine einzelnen Teppiche hinlegen, höchstens im ganzen Raum Teppich verlegen und die Kanten fest montieren.
  5. Treppen nicht vollrümpeln, weder mit Vasen noch mit Kunst.
  6. Besser: Treppenstufen rutschfest machen, etwa durch Gummistreifen; erste und letzte Stufe farbig markieren.
  7. Am besten: ohne Treppen auf einer Ebene wohnen, dafür ins Erdgeschoss ziehen und die obere Etage vermieten.
  8. Nachtlichter und Bewegungsmelder anbringen. Treppe gut beleuchten; Lichtschalter davor und danach platzieren. Aber auch dabei gilt: Nicht die Wohnung mit Lampen vollrümpeln.
  9. Kabel sollten nicht quer durch Räume führen, nur an der Wand entlang. Dabei helfen zusätzliche Steckdosen oder gleich schnurlose Geräte.
  10. Nicht jede Wohnung muss barrierefrei nach Norm werden, denn oft reichen mehr Griffe und Handläufe in Bad und Flur.

5. Räume anders nutzen

Überlegen Sie, wer welchen Raum Ihrer Wohnung wann nutzt: Bleibt mancher die meiste Zeit ungenutzt? Vielleicht fehlt genau dann Freunden oder Nachbarn genau so ein Raum.

Überlegen Sie als Nächstes für Ihre Garage oder Ihr Büro, wer diese zusätzlich nutzen könnte. Bei der Werbeagentur Heldergroen in Haarlem werden die Tische abends unter die Decke gezogen und der Raum dient als Yogastudio!

Räume anders nutzen bedeutet, die Zeit an anderen Orten zu verbringen oder Raum und Zeit aufeinander abzustimmen: Zur "zeitgerechten Stadt" forschen einige Wissenschaftler. Nutzen Sie Ihre Wohnung zeitgerecht.

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