Archäologische Funde zeigen: Kranke und Verletzte wurden bereits bei den Urmenschen behandelt und gepflegt. Die Archäologin Penny Spikins erklärt, wozu die archaische Heilkunst und Fürsorge entstand: Sie brachte einen Vorteil im harten Kampf ums Überleben
GEOkompakt: Wann haben Menschen begonnen, sich um ihre kranken Artgenossen zu kümmern?
Penny Spikins: Ganz früh. Eines der ersten Beispiele, die wir kennen, ist eine Homo-erectus-Frau, die vor 1,7 Millionen Jahren in Ostafrika lebte. Ihr Skelett haben Paläontologen bereits 1973 am Ufer des Turkana-Sees in Kenia entdeckt.
Das heißt, fürsorgliches Verhalten trat nicht erst beim modernen Menschen, dem Homo sapiens, auf, sondern schon bei einem archaischen Vorläufer unserer Spezies, dem Homo erectus?