Achtung! Sobald Sie die Wanderhütten Schottlands kennengelernt haben, werden Sie das dringende Bedürfnis verspüren die Tasche zu packen, um mindestens eine der sogenannten Bothies aufzusuchen. So erging es auch Geoff Allan. Den 47-Jährigen faszinierten die kostenlosen Zufluchtsorte, die sich in der schottischen Wildnis verstreuen, so sehr, dass er alle 80 besuchte und nun einen Wanderführer schrieb, der jede einzelne Hütte mit ihren Gegebenheiten vorstellt. Fünf Jahre dauerte die Recherche für seine "Scottisch Bothy Bible". Der Name Bothy ist abgeleitet vom Gälischen bothan oder dem Walisischen bwthyn und bedeutet so viel wie "kleine Hütte". Ausgestattet mit dem Allernötigsten wie Schlafplattformen und Ofen sind die Bothies für Outdoor-Enthusiasten gedacht, die mehrere Tage in der Natur verbingen möchten. Betrieben werden sie vom schottischen Wanderhüttenverband MBA, die mit gelegentlichen Renovierungsarbeiten dafür sorgen, dass das Netz der Bothies bestehen bleibt.
Vorab einen Schlafplatz reservieren oder online schon mal checken, wer sonst noch so kommt? Fehlanzeige. Hier gilt, wer zuerst kommt, hat zuerst einen Platz. Aber das gehört für Geoff Allan zum Highland-Abenteuer dazu. Der gelernte Kartograf schwärmt von den Begegnungen, die er in den Schutzhütten gemacht hat. "Menschen, die man auf der Straße nicht grüßen würde, denen man in seinem alltäglichen Leben wahrscheinlich nie begegnen würde, teilen sich für eine Nacht alles: Privatsphäre, Geschichten und Proviant." Und obwohl er inzwischen ein alter Hase im Bothy-Hopping ist, berührt ihn noch immer der Moment, wenn sich das Ende einer Wanderung in Form eines rauchenden Schornsteins oder eines erleuchteten Fensters mitten in der Wildnis auftut.
Mit viel Liebe und geschichtlichen Details beschreibt Allan jede einzelne der schottischen Wanderhütten mit Routenvorschlägen, GPS-Daten, einer essenziellen Packliste sowie Infos zu Sehenswertem in der Umgebung. Seine Bilder sorgen dann endgültig für das Bedürfnis, vor dem ich Sie eingangs gewarnt habe.