Der Kopf liegt schief, die Körperhaltung ist unterwürfig und die großen Kulleraugen starren einen schon beinahe flehend an - man könnte meinen, der Hund stünde kurz vor dem Hungertod. Hundehalter kennen den berühmten Hundeblick nur zu gut, den jeder Vierbeiner bis zur Perfektion beherrscht und der dafür sorgt, dass Herrchen oder Frauchen kaum eine Mahlzeit ohne den Anflug eines schlechten Gewissens zu sich nehmen können.
Die Versuchung, dem Hund etwas vom eigenen Teller zu geben - oder "aus Versehen" unter den Tisch fallen zu lassen - ist da nur zu groß. Doch auch wenn der Hund nur zu gern als Resteverwerter fungieren würde, ist beim Füttern von Lebensmitteln Vorsicht geboten. In vielen vermeintlich harmlosen Nahrungsmitteln stecken Substanzen, die bei manchen Tieren schwere Schäden verursachen und durch Vergiftungen sogar zum Tod führen können.
Weintrauben und Rosinen
Zwar reagieren nicht alle Hunde mit Unwohlsein oder Vergiftungserscheinungen auf Weintrauben und Rosinen, jedoch sollte man die Wirkung der Trauben beim eigenen Hund besser gar nicht erst ausprobieren. Das Fressen von Weintrauben kann bei den Tieren zu Erbrechen und Durchfall bis hin zum tödlichen Nierenversagen führen. Grund hierfür sind die in den Trauben enthaltenen Inhaltsstoffe, die für viele Hunde unverträglich sind und deren Konzentration in Rosinen wegen der Trocknung noch höher ist.
Bereits zehn Gramm Weintrauben oder drei Gramm Rosinen pro Körpergewicht, so die Schätzung von US-Wissenschaftlern, können Vergiftungserscheinungen erzeugen - besonders für kleine Hunderassen sind daher schon geringe Mengen gefährlich.
Rohes Schweinefleisch
Auch wenn Hunde beim Kochen oft mit wachsamen Blick mit in der Küche sitzen und das Schweinefleisch auf dem Schneidebrett mit ihren Augen verschlingen, sollte das rohe Fleisch keinesfalls dem Vierbeiner gegeben werden.
Rohes Schweinefleisch ist für Hunde an sich zwar nicht gefährlich. Das ungekochte oder ungegarte Fleisch kann allerdings das für den Menschen ungefährliche Aujeszky-Virus enthalten, das bei Hunden zu Nerven- und Hirnentzündungen führen und damit tödlich enden kann. Typische Symptome bei Hunden nach einer Infektion mit dem Virus ähneln denen einer Tollwut, weshalb das Virus auch als "Pseudo-Tollwut" bezeichnet wird. Außerdem kann rohes Schweinefleisch Bakterien wie Salmonellen oder Trichinen enthalten.
Xylit oder Birkenzucker
Dass Zucker für Hunde wie auch für uns Menschen ungesund ist und dick macht, dürfte keine Überraschung sein. Richtig gefährlich für Hunde sind allerdings diverse Zuckerersatz- und Süßstoffe, die in vielen Süßigkeiten enthalten sind. Das darin enthaltene Xylit - häufig auch als Xylitol oder E 967 bezeichnet - kann im Körper eines Hundes eine massive Insulinausschüttung auslösen, auf die ein extremer Blutzuckerabfall folgt. Das kann zu Symptomen wie Krämpfen und Koordinationsschwierigkeiten führen, aber auch Leberschäden hervorrufen und in schweren Fällen zum Tod des Tieres führen.
Xylit ist nichts anderes als Birkenzucker, der von der Nahrungsmittelindustrie gern als ein besonders natürlicher, zahnschonender und kalorienarmer Zuckerersatz vermarktet wird. Bei übermäßigem Verzehr kann dieser bei Menschen abführend wirken. Birkenzucker und Xylitol-haltige Lebensmittel sollten deshalb außer Reichweite von Hunden aufbewahrt werden.
Zwiebel und Knoblauch
Zwiebelgewächse wie Zwiebeln und Knoblauch sind im rohen, wie auch im gekochten oder getrockneten Zustand nichts für den Hundemagen. Grund hierfür sind die in ihnen enthaltenen Schwefelstoffe, die die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) des Hundes zerstören.
Mögliche Folgen, zum Beispiel Blut im Urin und Gelbsucht, können bereits nach dem Verzehr geringer Mengen auftreten. Eine mittelgroße Zwiebel kann für einen kleinen Hund (mit etwa fünf Kilo Körpergewicht) tödlich sein.
Geflügelknochen und gekochte Knochen
Hunde lieben es, an Tierknochen zu knabbern und zu nagen. Das Kauen ist eine fordernde Beschäftigung und trainiert die Kiefermuskulatur. Jedoch sind nicht alle Knochen für Hunde geeignet und auch die Größe des Knochens sollte auf den jeweiligen Hund abgestimmt sein - sonst drohen eine Überversorgung mit Kalzium und Verstopfung.
Wichtig ist, dass ausschließlich rohe Knochen verfüttert werden und diese auch nur unter Aufsicht. Keinesfalls füttern sollte man hingegen gekochte oder gegarte Knochen. Bei aufgeweichten Knochen ist die Splittergefahr sehr hoch, was innere Verletzungen in der Maulhöhle und im Verdauungstrakt des Hundes verursachen kann. Besonders gefährlich sind leicht splitternde Hühnerknochen, weshalb man diese keinesfalls verfüttern sollte.
Rohe Rinderknochen (Brustbein oder Gelenksknochen) und Rinderkopfhaut sowie Kalb- und Lammknochen (Rippen oder Brustbein), aber auch Hühner- oder Putenhälse sind beliebte Snacks, die beim Hund für Begeisterung sorgen dürften.
Schokolade und Kakao
Auch wenn in vielen Haustiergeschäften im Snackregal Produkte zu finden sind, die den irreführenden Begriff "Hundeschokolade" tragen die damit suggerierten, Schokolade sei eine großartige Hundebelohnung, so sollten kakaohaltige Lebensmittel jedoch niemals an Hunde verfüttert werden.
Die im Kakao enthaltene Substanz Theobromin, die übrigens auch in schwarzem Tee und Kaffee enthalten ist, ist giftig für Hunde. Der Stoff kann nur schwer im Körper der Vierbeiner verdaut beziehungsweise abgebaut werden.
Allgemein gilt: Je dunkler die Schokolade, desto mehr Theobromin ist enthalten. Schokolade mit hohem Kakaoanteil ist daher deutlich gefährlicher für Hunde als weiße oder Milchschokolade.
Der übermäßige Verzehr von Schokolade kann bei Hunden zu Vergiftungen und damit einhergehenden Symptomen wie Durchfall, Erbrechen, Zittern und Krampfanfällen bis hin zu Atemstillstand führen.
Ob das Fressen von Schokolade tödlich ist oder nicht, hängt von der Dosierung ab. Für eine große Hunderasse ist das Fressen von weißer Schokolade weniger gefährlich, als wenn eine kleine Hunderasse eine ganze Tafel Zartbitterschokolade frisst.
Tomaten, rohe Auberginen und Kartoffeln
Nachtschattengewächse allgemein sollten nie roh an Hunde verfüttert werden. So sind auch Tomaten, Auberginen und rohe Kartoffeln kein geeignetes Hundefutter - auch nicht als Ausnahme und auch nicht, wenn sie gekocht wurden. Grund ist das in den Nachtschattengewächsen enthaltene Solanin, welches das Nervensystem schädigt und auf Hunde toxisch wirkt. Als besonders giftig gelten grüne Stellen und die Schale.
Hinweis: Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Dieser Artikel zeigt nur die gängigsten Lebensmittel auf, die für Hunde unverträglich sind.