Auf Tausenden Suchexkursionen haben sie Hunderte von Spuren dokumentiert, haben Kot gesammelt, die Bilder von Fotofallen ausgewertet, Datenbanken befüllt. Das Ergebnis von Studien der spanischen Umweltorganisation Fapas („Stiftung zum Schutz der Wildtiere“), scheint eindeutig zu sein: Der Europäische Braunbär ist zurück im Kantabrischen Gebirge, wo er fast ausgerottet war; derzeit streifen wieder ungefähr 230 Tiere durch Nordspanien.
Bundesamt für Naturschutz: Bären auch wieder in Deutschland
Bis ins Mittelalter kamen die Tiere, die eine Körperlänge von 2,20 Meter erreichen und bis zu 350 Kilogramm schwer werden können, noch in ganz Europa vor. Als der Mensch aber die Wälder rodete und mit Gewehren Jagd auf die Bären machte, nahm deren Zahl stetig ab – auf heute etwa 17000 Exemplare. Mehr als 90 Prozent leben auf dem Balkan und in den Karpaten sowie in Skandinavien. In den meisten Ländern starb die Art aus, in Deutschland bereits vor mehr als 150 Jahren.
Jetzt wachsen mancherorts die Bestände wieder, vor allem in Skandinavien; die wichtigen Populationen in Rumänien und Kroatien gelten als stabil. Das Bundesamt für Naturschutz rechnet damit, dass zukünftig auch wieder Bären nach Deutschland einwandern. Unproblematisch wird das gewiss nicht, wie die Erfahrungen mit der Rückkehr des Wolfes zeigen. Oder der Abschuss von „Problembär“ Bruno 2006 in Bayern.
Obst und Beere für die Bären
Wie man den Zuwanderern günstige Bedingungen schafft, zeigt das Beispiel Spanien. Dort pflanzen die Naturschützer Beerensträucher und Wildobstbäume für die Bären und stellen für die Bestäubung bärensichere Bienenstöcke auf. Mit Informationskampagnen versuchen sie, den Menschen die Angst zu nehmen und Politiker für die Sache zu gewinnen. Die Regionalregierung von Kantabrien etwa erlaubt den Bauern der Region neuerdings, Nutztierkadaver im Freien liegen zu lassen. Nach dem Winterschlaf, aber auch in kargen Sommermonaten sind Bären auf Aas angewiesen.