Santorin gehört zu den malerischsten und zugleich beliebtesten griechischen Ägäis-Inseln; täglich bringen in der Saison bis zu zehn Kreuzfahrtschiffe Touristen zu der malerischen Vulkaninsel mit ihren charakteristischen weiß-blauen Häusern. Doch der Weg von der Anlegestelle zur Hautstadt Fira ist mühsam, Rund 400 sonnenbeschienene Höhenmeter, verteilt auf 588 lang gestreckte Stufen ohne jeden Schatten sind zu überwinden.
Findige Unternehmer kamen auf die Idee, Touristen die Dienste von Eseln, Maultieren und Pferden anzubieten - für einen komfortableren Transport. Doch was der einen Bequemlichkeit, ist der anderen Qual.
Schon seit Jahren klagen Tierschützer auf der Insel, die Tiere müssten zu lange arbeiten, zu schwere Lasten tragen, bekämen zu wenig zu fressen und zu trinken – und seien zu lange der sengenden Sonne ausgesetzt. Hinzu kommen Scheuerstellen und unbehandelte Verletzungen von völlig ungeeignetem Zaumzeug. Auch in den heißesten Mittagsstunden werden die Tiere ununterbrochen die Serpentinen zur Inselhauptstadt hoch- und wieder heruntergetrieben.
Tierschützer sind auf Santorin nicht beliebt
Christina Kalouda von der Santorini Animal Welfare Association (SAWA), beklagt diese Missstände schon seit zehn Jahren. Und versucht, die Behörden zum Handeln zu bewegen. Doch passiert ist seither nichts. Im Gegenteil: Noch vor wenigen Tagen, schreibt die Tierschutzorganisation Network for Animals, seien Tierschützer, die gegen den tierquälerischen Shuttle-Service demonstrierten, von Betreibern der Eseltransporte brutal angegriffen worden.
Um Kaloudas Forderung Nachdruck zu verleihen, legte Network for Animals nun mit einem Video nach. Zu sehen sind darin unter anderem schockierende Verletzungen einiger Transporttiere. Der Film wurde auf Youtube tausende Mal angesehen - und verfehlte seine Wirkung nicht.
Behörden und Betreiber einigen sich auf mehr Tierwohl
Die Betreiber der Esel-Transporte und die Behörden haben jetzt zugesichert, „die Rechte und das Wohl der Esel zu respektieren“, wie es in einer Mitteilung der Behörden heißt.
Ihnen solle nun während der Wartezeiten ausreichend Schatten zugestanden werden, außerdem Futter und Wasser. Ihre Arbeitszeiten und Tragelasten sollen begrenzt werden – und Führer, die sich nicht an die Abmachungen halten und ihre Tiere misshandeln, soll die Erlaubnis entzogen werden können, Transportdienste anzubieten.
„Wir sind begeistert über die erzielte Einigung“, sagte David Barritt, Chefcampaigner von Network for Animals. „Aber wir werden abwarten müssen, ob die Behörden und die Betreiber sich an ihr Versprechen halten.“