Moderne Waschmaschinen haben inzwischen meist einen "Eco"- oder Öko-Waschgang. Doch der dauert meist erheblich länger als eine normale Wäsche. Mehr Zeit, höherer Stromverbrauch, könnte man meinen. Was also soll daran öko sein?
Tatsächlich sparen lange Sparwaschgänge eine Menge Strom. Sie sorgen für die gleiche Sauberkeit, arbeiten aber mit niedrigeren Temperaturen. Denn nicht die Trommelrotation, sondern das Aufheizen des Waschwassers ist der entscheidende Faktor, wenn es um den Energieverbrauch pro Waschgang geht.
Lange Einwirkungzeit spart Heizenergie
Beim maschinellen Waschen spielen vier Faktoren zusammen: Die Chemie muss stimmen, also das Waschmittel, die Mechanik der Waschtrommel, die Temperatur und die Zeit. Weil die Waschmaschine nicht weiß, welches Waschmittel Sie benutzen und die Mechanik der Trommel nicht veränderbar ist, nutzt sie die letzteren zwei Variablen, um einen ökologischen Vorteil zu erreichen: Sie senkt die Temperatur, und lässt dafür das Waschmittel länger einwirken.
Das spart gegenüber normalen Waschgängen eine Menge Strom – und die damit verbundenen Klimagas-Emissionen. Wer bei 40 statt bei 60 Grad Celsius wäscht, braucht nur die Hälfte der Heizenergie. Bei 30 Grad ist es sogar nur ein Drittel. Und sogar bei 20 Grad kann mit modernen Waschmitteln normal verschmutzte Kleidung sauber werden.
Besser langsam zum Ziel
Werner Scholz vom Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) vergleicht das mit einer Autofahrt: Wer 100 Kilometer mit 100 km/h zurücklegt, ist zwar schneller am Ziel, verbraucht aber auch mehr Sprit als bei 80 km/h. Der einzige Nachteil: Ein Öko-Waschgang dauert so lange – oft länger als drei Stunden –, dass sich die Wäsche nicht mal schnell zwischendurch anwerfen lässt. Man muss mehr Zeit einplanen, um die Wäsche direkt nach dem Waschgang aufhängen oder trocknen zu können.
Übrigens: Wie umweltfreundlich Sie waschen, hängt natürlich auch von der richtigen Beladung der Maschine und der korrekten Dosierung des Waschmittels ab.