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Gesichter der Antike Der erste Wissenschaftler: Aristoteles

Gesichter der Antike: Begriffe wie "Hypothese" und "Beweis" gehen auf Aristoteles (384–322 v. Chr.) zurück
Begriffe wie "Hypothese" und "Beweis" gehen auf Aristoteles (384–322 v. Chr.) zurück
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Philosophie, Rhetorik, Medizin, Chemie, Physik, Astronomie und einiges mehr: Der Gelehrte Aristoteles wird als Universalgenie berühmt

Aristoteles ist der erste Forscher im modernen Sinn. Vor allem durch genaues Beobachten und die Anwendung wissenschaftlicher Methodik ließen sich die Gesetzmäßigkeiten der Natur erkennen: Das ist die radikale Botschaft, die ihn zu einem der wirkmächtigsten Denker in der Geschichte des Abendlandes macht.

In fast allen Disziplinen des Wissens tut Aristoteles sich hervor: Staatslehre, Poetik, Medizin, Biologie, Ethik, Rhetorik, Physik, Chemie und Astronomie. Er prägt bis heute gültige Begriffe wie "Hypothese" und "Beweis". Und er begründet maßgeblich eine Disziplin, die fortan aus der Wissenschaft nicht mehr wegzudenken ist: die Logik.

Aristoteles, 384 v. Chr. geboren, studiert an der Athener Akademie des Philosophen Platon. Schon früh verfolgt er eigene Gedanken. Ein "Mensch von Seelengröße" müsse durch Übung bestimmte Eigenschaften erwerben, meint er – Tugenden, die jeweils "die Mitte halten" zwischen zwei Untugenden, so etwa die Tapferkeit zwischen Feigheit und Tollkühnheit.

Um 343 v. Chr. bittet ihn der makedonische König Philipp II., den Erbprinzen zu unterrichten – den 13-jährigen Alexander, den man später den Großen nennen wird. Lehrer und Schüler bleiben einander auch dann noch verbunden, als Alexander der größte Eroberer seiner Zeit wird. Der Philosoph berät den Potentaten.

Nach Alexanders Tod wird er in Athen angeklagt, aus welchem Grund, ist jedoch unbekannt. Fest steht: Aristoteles muss fliehen. Bis 322 v. Chr. lebt er auf der Insel Euböa. Nach einem antiken Autor soll sich der 62-Jährige im Beisein seiner letzten Schüler mit Gift getötet haben. Andere behaupten, er habe sich ins Meer gestürzt – aus Verzweiflung, die Ursache einer Strömung nicht erklären zu können. Tatsächlich ist sein Tod weitaus profaner: Vermutlich stirbt er an einem Magenleiden.

GEO Epoche Kollektion Nr. 8 - Das antike Griechenland

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