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Hallstatt: Das märchenhafte Dorf am Bergsee

Hallstatt
Wie im Bilderbuch: das österreichische Dorf Hallstatt im Inneren Salzkammergut
© JFL Photography
Das Dörfchen Hallstatt im österreichischen Salzkammergut ist ein Urlaubstraum mit Märchencharakter. Gelegen zwischen kristallklarem See und Bergwelt, bietet Hallstatt wunderschöne Natur im Überfluss und eine fast zehntausendjährige Geschichte

Hallstatt im Überblick

Allgemeine Informationen
Hallstatt ist eine Gemeinde mit rund 800 Einwohnern. Der Ort liegt im österreichischen Salzkammergut am Hallstätter See. Das Gemeindegebiet ist nur gut 13 Kilometer lang und 9 Kilometer breit. Die geringe Größe ist durch die Lage des Dorfes zwischen Berg und Seeufer bedingt. Hallstatt ist als Siedlung durch den Jahrtausende alten Abbau von Salz aus den umliegenden Bergen entstanden.

Wie komme ich nach Hallstatt?
Hallstatt ist gut mit dem Zug oder mit dem Auto erreichbar. Seit 1877 gibt es eine Anbindung an die Salzkammergutbahn. Der Bahnhof Hallstatt ist auf der anderen Seeseite. Per Boot geht es jede Stunde rüber in den Ort Hallstatt. Mit dem Auto kommt man am besten über den Doppeltunnel am Westufer. Noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war Hallstatt nur mit dem Schiff erreichbar. Die Stadt Salzburg ist gut 75 Kilometer entfernt.

Wie ist das Wetter in Hallstatt?
Durch seine Lage in 511 Metern Höhe hat Hallstatt sowohl eine angenehme Sommerperiode als auch Winterzeit. Von Dezember bis Februar liegen die niedrigsten Temperaturen zwischen minus 6 und minus 4 Grad. In den Sommermonaten von Juni bis September liegen die Höchsttemperaturen um 24 Grad. Mit gut 15 Regentagen pro Monat hat Hallstatt relativ viel Niederschlag.

Romantischer Ort im Salzkammergut

Hätte Walt Disney nach der perfekten Kulisse für einen romantischen Märchenfilm gesucht – in Hallstatt wäre er fündig geworden. Das kleine Dörfchen mit seinen schindelgedeckten Häusern, malerischem Fachwerk und Pastell-Fassaden, Kirchtürmen und Marktplatz schmiegt sich so perfekt ans Ufer des Hallstätter Sees, dass es fast künstlich wirkt. Die bunt bepflanzten Blumenkästen an den blitzsauberen Landhäusern mit ihren großzügigen Holzbalkonen runden das Bild ab.

Keine Frage: Das kleine Dorf im Salzkammergut in Oberösterreich ist einmalig auf der Welt. Das ist auch der Grund, warum Hallstatt im Jahr 1997 gleich zusammen mit der gesamten Umgebung von der UNESCO zum Natur- und Kulturerbe erklärt wurde. Weltweit gibt es nur rund 20 Regionen, die gleich beide dieser Auszeichnungen erhalten haben.

Durchatmen am Hallstätter See

Wer sich tief durchatmend an das Ufer am Hallstätter See stellt, wird das sofort verstehen. Der Blick über das glasklare Wasser ans andere Ufer auf den malerischen Ort Obertraun oder nach rechts hinüber auf die Felshänge in Richtung des Dachstein-Massivs ist traumhaft. An den vorgelagerten Felshängen ziehen sich dichte Laub- und Nadelwälder bis zur Baumgrenze in die Höhe.

Mit dem Rad nach Goisern und Gosau

Tatsächlich sind mehr als ein Drittel der Hallstätter Gemeinde bewaldet. Die grüne Vielfalt lädt zum Wandern und Radfahren ein – auch in der Region bis in die nur wenige Kilometer entfernten Nachbargemeinden Goisern und Gosau. Fahrräder können in Hallstatt problemlos geliehen werden und es gibt fast 70 verschiedene Wanderrouten in unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden. Das reicht von der pflegeleichten Familienroute bis zum Trekking für Fortgeschrittene.

Eine empfehlenswerte Familientour ist die Wanderung vom Hallstätter Salzberg nach Bad Goisern in den Ortsteil Steeg. Nach der Fahrt mit der Seilbahn auf den Berg geht es gut zwei Stunden lang über Bäche und Brücken, vorbei an schroffen Felswänden und durch malerische Wälder. Wer möchte, kann von Bad Goisern aus auf dem Ostuferwanderweg weitergehen oder einfach mit einem der schneeweißen Schiffe der Hallstätter Seeschifffahrt über den See nach Hallstatt zurückfahren. Entlang des Wanderwegs ab Steeg gibt es zahlreiche Anlegestellen.

Lohnender Aufstieg zum Dachstein

Das Gegenstück zu dieser leichten Route ist die Wanderung auf die Simony-Hütte. Von Hallstatt aus führt die gut fünfstündige Wanderung über den bekannten Dachstein-Reitweg zum Wiesberghaus. Wer von hier aus die nächsten 1,5 Stunden zur Simony-Hütte weitergeht, genießt den weiten Blick über die Gipfel des Dachstein-Plateaus mit vielen Fels- und Schneefelder bis hin zum Dachstein-Gletscher. Kein Wunder, immerhin sind Sie jetzt auf gut 2200 Metern Höhe angekommen! Ein kühles Bier oder eine Limo auf der Simony-Hütte entschädigt für die Anstrengung.

Welterbeblick, Hallstatt
Der "Welterbeblick" bietet, 360 Meter über den Dächern der Stadt, eine spektakuläre Aussicht
© serkat Photography / Fotolia

Atemberaubender Blick über Hallstatt

Neben der atemraubenden Natur gibt es in Hallstatt noch viele andere Dinge zu sehen und zu erleben. Keinesfalls verpassen sollten Sie den Aussichtspunkt „Welterbeblick“ an den Salzwelten. Die nach vorn spitz zulaufende Plattform ist in 360 Metern Höhe freischwebend über den Abgrund gebaut. Wer sich hier hinauf traut, erlebt den Blick seines Lebens über den Hallstätter See und Hallstatt. Pluspunkt: Der beliebte Aussichtspunkt ist barrierefrei erreichbar.

Das Salz ist das Hallstätter Gold

Wer in Hallstatt ist, darf sich keinesfalls die tief verwurzelte und fast 10.000-jährige Geschichte der Region entgehen lassen. Hallstatt hat seinen Namen durch die frühen Salzfunde in den Bergen bekommen. Sprachforscher gehen davon aus, dass die Silbe „Hall“ im Zusammenhang mit der Salzgewinnung steht. Sie soll sich entweder von der „Halde“ des Bergwerk-Abraums oder aus dem Wort „Halhus“ als Stätte für die Salzgewinnung ableiten.

Schon im Jahr 1311 erlangte Hallstatt als wichtiger Ort des Salzhandels das Marktrecht. Der Salzabbau gehört auch heute noch zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen des Ortes. So ist es kein Wunder, dass es in Hallstatt die älteste Pipeline der Welt gibt. Schon seit 1607 wird hier über eine Rohrleitung die flüssige Salzsole ins Tal geleitet. Früher über mehrere tausend ausgehöhlte Baumstämme, heute über Kunststoffrohre. Hier führt auch der auch Sole-Wanderweg von Hallstatt nach Ebensee entlang – in vier wunderschönen Etappen mit je zehn Kilometern Länge.

Beinhaus und Salzwelten als Sehenswürdigkeiten

Die Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen in Hallstatt auf einen Blick:

  • Das Beinhaus an der Katholischen Pfarrkirche Maria Himmelfahrt von 1505. Hier sind insgesamt 610 Totenschädel und Knochen von Verstorbenen übereinander gestapelt. Die exhumierten und gebleichten Gebeine sind traditionell mit dem Namen des Toten und Kränzen aus Eichenlaub verziert
  • Das Museum Hallstatt mit einer umfangreichen Sammlung von bedeutenden archäologischen Funden. Seit den aufsehenerregenden Grabungen Mitte des 19. Jahrhunderts wird die vorrömische Eisenzeit in Europa um 800 vor Christus offiziell „Hallstattzeit“ genannt.
  • Die Salzwelten: Das Museum in einem alten Bergwerkt zeigt nicht nur alles über die Geschichte und die Gewinnung von Salz. Es gibt auch eine unterirdische Rutsche und Bootsfahrten auf einem Salzsee unter der Erdoberfläche.
  • Die Seeprozession findet seit 1623 einmal jährlich an Fronleichnam statt. Dabei fahren geschmückte Schiffe mit einem Altar über den Hallstätter See
  • Der Hallstätter-See-Rundlauf: ein Halbmarathon, der seit 1987 am ersten Wochenende im Mai stattfindet
  • Das Salzkammergut Mozartfestival findet jedes Jahr im Juli und August statt

Spannend ist das kleine Dorf in Oberösterreich also zu jeder Jahreszeit und das gilt auch für den Hallstätter See selbst. Mit einer Wassertemperatur von gut 23 Grad im Sommer ist er für ein erfrischendes Bad perfekt geeignet und hat gleich mehrere wunderbare Badeplätze rund um den See. Während das Strandbad Untersee in Bad Goisern mit Spielplatz, Wasserrutsche und FKK-Bereich lockt, hat man von der Badeinsel vor dem Hallstätter Spielplatz einen traumhaften Blick auf den Ortskern.

Weitere Strände gibt es am Freizeitzentrum Hallstatt und auch im Nachbarort Obertraun gibt es einen gepflegten Strand mit Volleyballfeld, Imbiss, Umkleidekabinen und kostenlosem Parkplatz. Selbst die Vierbeiner kommen am Hallstätter See nicht zu kurz. Zwischen Hallstatt und Obertraun gibt es extra einen Hundebadeplatz.

Winter in Hallstatt
Ein Wintermärchen: Auch unter einer Schneecke verzaubert Hallstatt
© JFL Photography / Fotolia

Tolle Winteratmosphäre in Hallstatt

Natürlich lohnt sich ein Urlaub in Hallstatt auch ganz besonders im Winter. Die Dächer der schmucken Häuser am See sind mit Schnee bedeckt. Aus den Schornsteinen steigen feine Rauchwölkchen wie Wattebausche auf. Über das stille Wasser klingen die Glocken der beiden Dorfkirchen. Ganz egal, ob Skifahren, Snowboarden oder Wandern mit Schneeschuhen – in Hallstatt und im Salzkammergut lässt sich im Winter alles machen.

Es gibt zig verschiedene Skitouren, Abfahrtsstrecken und Loipen in der Region Dachstein und rund um Hallstatt. Dazu kommen geführte Winterwanderungen, die den Zauber des Weltnaturerbes besonders in der Winterzeit zu einem Erlebnis machen. Wer es gemütlicher mag, der fährt einfach mit dem Schlitten und hat dafür am Dachstein gleich drei Alternativen: klassisch den Berg runter, mit dem Pferd davor oder einem Hundegespann, dass den Schlitten durch die Schneelandschaft zieht.

Touristischer Exportschlager aus Oberösterreich

Hallstatt in Oberösterreich – das beschauliche Dorf hat einen solchen Charme, dass es abgesehen von archäologischen Ausgrabungen und UNESCO-Ehren sogar schon kopiert worden ist: in China. Tatsächlich steht seit 2012 ein kompletter Nachbau von Hallstatt in der Provinz Guangdong. Der Bürgermeister von Hallstatt fühlte sich geehrt und ist zur Eröffnung der Replik extra mit Blaskapelle angereist.

Instagramer-Flut am Hallstätter See

Die Antwort aus Asien und dem Rest der Welt hat nicht lange auf sich warten lassen. Der Bekanntheitsgrad von Hallstatt ist inzwischen so gewachsen, dass jedes Jahr allein rund 700.000 Asiaten das Dorf am Hallstätter See besuchen – für Selfies mit und ohne Hochzeitskleid, um den Verwandten daheim den Besuch im Originalort zu zeigen und die Fotos in den sozialen Medien zu posten.

Den Hallstättern hat das vor allem eine Veränderung gebracht: Sie müssen die Türen abschließen. Der eine oder andere Tourist stand schon mit dem Fotoapparat unvermittelt in der guten Stube beim Mittagessen und hat fröhlich auf den Auslöser gedrückt.

Deshalb wird jetzt darüber nachgedacht, zumindest die Anzahl der Bustouristen über die Vergabe von limitierten Tickets pro Tag zu begrenzen. Ein Besuch in Hallstatt lohnt sich trotzdem allemal. Wem es im Dorf nach kurzer Zeit vielleicht zu voll ist, der kann sich auf den Weg in die wunderschöne Umgebung machen. Platz genug gibt es ja.

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