Das Tessin verbindet das mediterrane Flair Italiens mit der Schweizer Alpenwelt. Der Kanton gilt als einer der sonnenreichsten und lebenswertesten in der Schweiz. Und dennoch stehen immer mehr kleine Gemeinden vor dem Aus. Junge Familien ziehen in Stadtnähe und die alten Hausbesitzer versterben. Zurück bleiben kaum bewohnte Dörfer. Einer dieser Orte ist das zu Indemini gehörende Monti Scìaga.
Die Gemeinde liegt an den Hängen des Veddascatals, das - abgesehen von diesem Zipfel - bereits zu Italien zählt. Vom Dorf aus reicht der Blick über das gesamte Tal bis hin zum Lago Maggiore. Eine rund 20 Kilometer lange, kurvenreiche Passstraße trennt Monti Scìaga vom benachbarten Ort Gambarogno. Doch wer Ruhe inmitten wunderschöner Natur sucht, wird sich kaum einen schöneren Platz vorstellen können. Genau richtig kommt da die Ankündigung, dass Indemini sich nun mit einer ausgefallenen Aktion darum bemüht den Ortskern von Monti Scìaga vor dem kompletten Verfall bewahren zu wollen.
Rustici für symbolischen Preis von 1 CHF
Neun der alten, teils eingefallenen Steinhäuser, auch Rustici genannt, sind für den symbolischen Preis von 1 CHF an Interessierte abzugeben - allerdings nur unter einer Bedingung: Sie müssen von den neuen Besitzern innerhalb einer Frist renoviert oder wieder aufgebaut werden.
Die Gemeinde möchte den Verkauf der Häuser mit dem Aufbau einer Berghütte in Monti Scìaga verbinden, die Mountainbikern und Wanderern als Rast- und Ruheort dienen soll. Bis zum Ende des Sommers können sich Interessierte noch um eins der neun Objekte bewerben, bevor der Gemeinderat im Herbst der zuständigen Baubehörde einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten möchte. Erst dann entscheidet sich, ob es grünes Licht für das Vorhaben gibt.