Samuel Morse wird am 27. April 1791 in Massachusetts geboren. Am Yale College hört er Vorlesungen über Elektrizität – zu dieser Zeit ein kaum verstandenes Phänomen. Doch Physiker will Morse nicht werden: Der junge Mann malt. 1825 lässt er sich als Künstler in New York City nieder. Sieben Jahre später reist Morse nach Europa, um die dortige Malerei zu studieren.
Auf der Rückreise von Le Havre hört er vom neu entwickelten Elektromagneten. Er skizziert einen Telegrafen, der die Wirkung des Magneten nutzt – ohne zu ahnen, dass zeitgleich in Deutschland und England andere Männer ähnliche Geräte erfinden.
Der US-Kongress fördert Morses Technik
Gemeinsam mit seinem Partner Alfred Vail verbessert Morse den Telegrafen in den folgenden Jahren. Zusammen entwickeln sie wohl auch das Morse-Alphabet. 1843 erhält Morse vom amerikanischen Kongress 30 000 Dollar und baut eine Telegrafenlinie entlang der Bahnstrecke Baltimore-Washington. Am 24 Mai 1844 verschickt er das erste Telegramm der USA: „What hath God wrought?“ („Was hat Gott gewirkt?“).
Nachricht aus Strichen und Punkten
Morses Apparat setzt sich bald auf beiden Seiten des Atlantiks durch. Er basiert auf einem Stromkreis zwischen zwei Stationen. Im Rhythmus einer Taste auf der Senderseite wird dieser geöffnet und geschlossen. Beim Empfänger überträgt ein an einem Elektromagnet befestigter Hebel die Signale mittels eines Stiftes auf einen Papierstreifen.
Die Botschaft besteht aus Strichen und Punkten, je nachdem, wie lange der Sender die Taste hinunterdrückt. Bald können die Angestellten das Klicken übersetzen, ohne auf das Papier zu schauen: Ab 1856 ersetzt ein akustisches Signal den Stift.
