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Sensationelle Entdeckung
Da hilft alle Magie nichts: Auch Harry Potter und seine Freunde Ron und Hermione müssen die Schulbank drücken. Im fünften Band, der noch nicht in der deutschen Übersetzung erschienen ist, sitzen die drei eines Abends an ihren Hausaufgaben. Es ist schon spät, und die Aufgabe ist knifflig: Sie sollen einen Aufsatz über die Monde des Planeten Jupiter schreiben. Monde? Richtig, denn der Jupiter hat nicht nur einen, sondern viele.

Sensationelle Entdeckung
Schon vor fast 400 Jahren entdeckte der italienische Forscher Galileo Galilei diese vier Monde, die die Astronomen auch "Galileische Monde" nennen. Durch eins der ersten Fernrohre überhaupt sah Galilei die Himmelskörper in der Nähe des Jupiters und beobachtete sie über einen längeren Zeitraum. Er machte sich genaue Notizen und Skizzen - bis ihm klar wurde, dass die Leuchtkörper keine Sterne, sondern Monde waren, die den Jupiter umkreisen. Sie leuchten nicht von selbst, sondern werden, wie unser Mond und die Erde, vom Licht der Sonne angestrahlt.
Leben auf Europa?

Als Harry schreibt, der Mond Europa sei von Mäusen bedeckt, muss ihn die plietsche Hermione korrigieren. Denn in Wirklichkeit ist der Mond mit Eis bedeckt. Harry hat wohl die beiden Wörter ("mice" = Mäuse) und ("ice" = Eis), die im Englischen genau gleich klingen, miteinander verwechselt. Und Hermione hat Recht: Der Mond ist mit einer kilometerdicken Eisschicht überzogen. Manche Forscher glauben sogar, dass es darunter noch Wasser gibt. Vielleicht auch Leben? Winzige Bakterien? Oder gar Wassermäuse?
Schwefelgelb: Io
Aber auch Ron hat sich vertan: "Die Vulkane sind auf dem Io", weist Hermione ihn zurecht. Wieder richtig. Die merkwürdig gelbgrüne Farbe hat der Io von einem Stoff, der auch auf der Erde vorkommt: Schwefel. Und seine Vulkane spucken schwefelige Asche Hunderte von Kilometern weit in den Weltraum.

Der Riese unter den Monden: Ganymed

Hermione nimmt es wirklich genau: "Jupiters größter Mond ist Ganymed, nicht Callisto", verbessert sie Ron. Stimmt. Ganymed ist nicht nur der größte der Jupiter-Monde. Er ist mit über 5000 Kilometern Durchmesser auch der größte Mond in unserem ganzen Sonnensystem (unser Mond ist mit knapp 3500 Kilometern deutlich kleiner). Seine Oberfläche ist mit Bergen, Tälern und Lavaströmen übersät. Und Eis. Denn wie auf Europa vermuten Wissenschaftler auch hier große Mengen von gefrorenem Wasser.
Callisto
Callisto ist immerhin der zweitgrößte Jupiter-Mond. Auch hier könnte die Eis- und Gesteinsschicht an der Oberfläche des Mondes einen riesigen unterirdischen Ozean verbergen.
Bessere Technik, mehr Monde Die Teleskope sind seit Galileos Zeiten wesentlich stärker geworden. So wurden in den Jahrhunderten nach seiner Entdeckung noch zig weitere, kleinere Monde entdeckt. Mit einfachen Teleskopen sind diese Zwerge aber nicht mehr zu erkennen. Bis heute zählen die Astronomen ungefähr 60 dieser bis zu einen Kilometer winzigen Begleiter des Planeten. Und jedes Jahr werden mehr von ihnen entdeckt.

Jetzt den Jupiter beobachten!
Der neue Harry Potter, "Der Orden des Phönix", erscheint erst in vier Monaten, aber den Jupiter und die vier Galileischen Monde könnt ihr jetzt schon sehen. Dazu braucht ihr nur ein einfaches Teleskop, freie Sicht und einen klaren Himmel. In den ersten Juli-Tagen wird der Jupiter noch hell in der Abend-Dämmerung strahlen: Gegen 22 Uhr ist er tief am Horizont zu sehen, und zwar im Nordwesten, rechts unterhalb der Mondsichel.