Hintergrund des Projektes
In unserem langjährigen Projektgebiet im Südwesten Äthiopiens forsten Einheimische den Regenwald auf. Aus eigener Kraft, unbezahlt. Im Gegenzug sorgen wir dafür, dass die Gemeinden bessere Schulen bekommen. Denn dazu fehlen den Menschen die Mittel.


Die Projektregion „Kaffa“ birgt einen einzigartigen natürlichen Schatz: In seinen Regenwäldern liegt der Ursprung des Arabica-Kaffees (Coffea arabica). Seit 2001 setzt sich „GEO schützt den Regenwald“ für den Erhalt dieser Wälder ein. Zunächst haben wir die Vermarktung des Wildkaffees initiiert. Heute ist der Wildkaffee aus Kaffa in zahlreichen Geschäften in Deutschland und der Schweiz erhältlich.
Damit haben die Menschen vor Ort auch ein wirtschaftliches Interesse, den Wald zu erhalten.
Seit 2007 verhilft der Verein den Waldanwohnern zu langjährigen Nutzungsrechten für den Wald. Damit dürfen sie Wildkaffee, Honig und andere Waldprodukte ernten – kontrolliert und nachhaltig. Zugleich ist das Land vor dem Zugriff von Investoren geschützt. „Partizipatives Waldbewirtschaftung“ (PFM) heißt dieses Konzept. Über 34.000 Hektar Regenwald wurden seither als PFM-Gebiete ausgewiesen, mehr als 16.000 Menschen haben Nutzungsrechte erhalten. Degradierte Flächen werden von ihnen renaturiert. Allein im Sommer 2021 wurden in vier PFM-Gebieten 22.000 Setzlinge gepflanzt. Dazu wurden Samen und Setzlinge im Wald gesammelt und in eigens errichteten Baumschulen gezogen.
Lohn erhalten die Menschen dafür nicht, denn es ist „ihr“ Wald. Und gemeinsam anzupacken, ist Teil der äthiopischen Kultur. Auch ihre Schulen bauen die Gemeindemitglieder selbst, aus Holz und einer Mischung aus Lehm und Kuhdung. Doch diese Gebäude halten der Witterung nicht lange stand. „Die Schülerinnen und Schüler müssen den Boden jede Woche mit Dung ausbessern“, berichtet etwa Schuldirektor Kifle Assefa aus Shomba Sheka.
Zement können sich die Eltern nicht leisten. Genauso fehlt das Geld für Brunnen, für ordentliche Toiletten. Der Staat zahlt nur das Lehrpersonal. Die größte Sorge vieler PFM-Mitglieder ist daher der Zustand der Schulen. Manchen droht die Schließung, weil sie so baufällig sind.
Wir in Deutschland sorgen uns vor allem um Artenvielfalt und Klima. So entstand die Idee zu der neuen Initiative „Bäume für Bildung“: Während die Äthiopierinnen und Äthiopier in ihren PFM-Gebieten Bäume pflanzen, verbessert „GEO schützt den Regenwald“ im Gegenzug ihre Schulen. Schließlich ist Bildung – insbesondere von Mädchen – der Schlüssel zu Entwicklung und sinkenden Geburtenraten. Und beides vermindert auch den Druck auf den Wald.
Um diese Hilfe zu finanzieren, erbittet der Verein Spenden. In Abstimmung mit den jeweiligen PFM-Gruppen, Gemeinden und Schulleitungen wird dieses Geld in die lokalen Schulen investiert. Oberste Priorität hat die Instandsetzung von Gebäuden, der Bau von Brunnen und Toiletten. In einem zweiten Schritt soll die Ausstattung mit Tafeln, Bänken und Büchern verbessert werden.
Das Projektgebiet

Ziel des Projektes
- Instandsetzung von Schulgebäuden
- Bau von Brunnen und sanitären Anlagen
- Verbesserung der Ausstattung
Unsere Partner
Die „Kafa Forest Coffee Farmers Cooperatives’ Union" (FU) unser Partner vor Ort: Sie vertritt 26 Kooperativen mit rund 4.200 Kleinbauern. Die PFM-Projektaktivitäten realisiert ein dreiköpfiges Team von Spezialisten, die langjährige Erfahrung in der Umsetzung von partizipativer Waldbewirtschaftung haben. Auch mit der Betreuung von Bauprojekten sind sie vertraut: Der Verein hat bereits in der Vergangenheit mit Mitteln der Schöck-Stiftung eine Schule saniert und Lehrerunterkünfte gebaut.
Aktivitäten
Noch zum Jahresende 2021 beginnt die Sanierung der Grundschule von Shomba-Sheka, die von 180 Kindern besucht wird. Zunächst bekommt die Schule ein Fundament aus Beton. Schultoiletten sollen folgen. Drei weitere Gemeinden haben bereits Unterstützung erbeten.





Stand: November 2021