1. Grundbuch
Wald, den GEO schützt den Regenwald mit Spendenmitteln kauft, wird dem Bezirk überschrieben. Der Grundbuch-Eintrag enthält unter Paragraph 4 eine Aufzählung, was fortan in dem Gebiet alles verboten ist. Dazu zählt auch, dass das Land nicht weiterverkauft werden darf. Außerdem verpflichtet sich der Bezirk, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen.

Übersetzung:
"Die Parteien sind sich darüber einig, dass dieses Grundstück zur Nutzung und zum Nutzen der GAD Parroquial Rural Seis de Julio de Cuellaje des Kantons Cotacachi erworben wird, zum Zwecke der Erhaltung der Biodiversität im Allgemeinen und der Wasserressourcen im Besonderen, um die Erhaltung und Qualität dieser Ressourcen zu gewährleisten. Es wird auch vereinbart, dass innerhalb des Eigentums, das Gegenstand dieses Vertrages ist, das vollständige und dauerhafte Verbot jeglicher Holznutzung (Baumfällung), Bergbau, Viehzucht, Landwirtschaft, Jagd oder jeder anderen Aktivität, die das Ökosystem, insbesondere die Wasserressourcen und den Wald, schädigt, festgelegt wird. Es wird klargestellt, dass die GAD Rural Parroquial Seis de Julio de Cuellaje des Kantons Cotacachi sich verpflichtet, durch regelmäßige Patrouillen das erworbene Land vor Jagdaktivitäten, Invasionen, Bränden, eingeschleppten Arten und Fischfang zu schützen und Programme zur Umwelterziehung, Wiederaufforstung, Öffnung für Forschung, Erholung und Ökotourismus einzurichten."
2. Schilder
„Hier beginnt ein kommunales Schutzgebiet!“

Weil nicht alle Bewohner der Intag-Region von den insgesamt 49 von uns eingerichteten Schutzgebieten wissen und die dort geltenden Regeln kennen, hat die Stuttgarter Kommunikationsagentur maiwald & mates pro bono verschiedene Schilder gestaltet: Eines illustriert, was im Wald verboten ist, andere weisen auf seine Bedeutung für sauberes Wasser, Klima und Artenvielfalt hin. Beim Aufstellen haben junge Leute aus den benachbarten Dörfern geholfen.
3. Waldhüter
In der gesamten Intag-Region gibt es keinen Förster. Anfang 2023 haben wir daher gemeinsam mit dem Bezirk Cuellaje die Stelle eines Waldhüters geschaffen. Das Bezirksamt stellt ihm ein Büro zur Verfügung und trägt seine Fahrkosten. Der Waldhüter führt mit Unterstützung der lokalen Bevölkerung regelmäßige Wald-Monitorings durch. Bei seinen Patrouillen durch die Schutzgebiete nutzt er eine eigens entwickelte App (Kobo-Tool), um Routen und Beobachtungen zu dokumentieren. Doch insbesondere bedrohte, große Säugetierarten sind scheu und lassen sich auf Wanderungen allenfalls durch Spuren erfassen. Daher hat der Waldhüter an wichtigen Punkten Videofallen installiert. Schon nach wenigen Tagen sind ihm Brillenbär und Puma in die Falle gegangen. Um den Zustand des Kronendaches oder unzugängliche Waldhänge zu erkunden, wird eine Drohne eingesetzt.

4. Verbesserung der Landwirtschaft
In den letzten 20 Jahren sind rund ein Viertel der Waldflächen in der Intag-Region in Weiden und Äcker umgewandelt worden. Um den Druck auf die Wälder zu verringern, muss die Landwirtschaft dringend verbessert werden. Bisher ist sie geprägt durch Monokulturen, hohem Pestizideinsatz und starker Bodenerosion durch den Anbau an Steilhängen.
Im Juli 2025 haben wir daher ein Projekt zur Entwicklung und Verbreitung nachhaltiger Landnutzung gestartet. In einer ersten, zweijährigen Phase werden 120 Kleinbauernfamilien aus vier Bezirken darin unterstützt, auf Versuchsflächen Agroforstwirtschaft zu etablieren, ihre bestehende Landwirtschaft zu verbessern und eine höhere Wertschöpfung zu erzielen. Die Implementierung erfolgt durch die Nichtregierungsorganisation Los Aliados, die Finanzierung in Höhe von 238.800 US-Dollar wird durch die Klaus-Friedrich-Stiftung, Teil der Mast Stiftungen.
