Ludwig XIV. ist der größte Bauherr seiner Zeit: Bei Paris lässt er das kühnste Schloss Europas errichten, mitten in einem Sumpf. Versailles wird der neue Mittelpunkt Frankreichs – und Ort der Intrigen und der großen Politik
Das Schloss von Versailles ist eine Bühne aus Marmor, Glas, Gold und Brokat. Eine Bühne, auf der Tausende Tänzer umeinanderwirbeln, von Sonnenaufgang bis Mitternacht. Eine Bühne, auf der eine Geste, ein gewispertes Wort Ruhm und Reichtum bedeuten können – oder Ächtung und Ruin.
Der Choreograf dieses Balletts ist Ludwig XIV. Der Monarch – vollendet höflich und furchterregend anspruchsvoll – bestimmt die Kulissen und Kostüme, gibt jeden Schritt und jede Wendung vor. Seine Majestät erwählt die Tänzer. Und wer nicht freiwillig mit ihm die Gavotte oder den Passepied tanzt, den nötigt er dazu.