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Ägypten-Feldzug Als Napoleon wie Alexander der Große sein wollte – und kolossal scheiterte

Am 21. Juli 1798 besiegen die Franzosen ein Heer der in Ägypten herrschenden Mamelucken und ziehen in die Hauptstadt Kairo ein. Sie verstehen sich als Befreier, doch die Ägypter werden die Europäer als Besatzer bekämpfen
Am 21. Juli 1798 besiegen die Franzosen ein Heer der in Ägypten herrschenden Mamelucken und ziehen in die Hauptstadt Kairo ein. Sie verstehen sich als Befreier, doch die Ägypter werden die Europäer als Besatzer bekämpfen
© picture alliance / akg-images | akg-images
1798 landete Napoleon Bonaparte in Ägypten. Der Feldzug geriet zum Desaster – und wurde doch als Erfolg gefeiert. Denn mit dem Heer reisten 167 Forscher, die das fremde Land erkundeten und eine neue Wissenschaft begründeten: die Ägyptologie

Was für ein Paradies! Einer Oase gleich liegt der Palast des Murad Bey inmitten von Gärten, kühl sind seine schattigen Zimmer hinter den geschnitzten Gittern aus Mahagoni. Die Schritte der Gelehrten hallen auf dem gefliesten Boden des großen Flurs, wo jemand den örtlichen Längengrad aufgemalt hat: 29 Grad östlich vom Pariser Nullmeridian, gut 3000 Kilometer von der französischen Hauptstadt entfernt.

Schwach hängt noch der Parfümgeruch der geflohenen Haremsdamen in den Polstern und Vorhängen, überlagert vom Duft der Orangenblüten, der aus dem Garten hereinzieht. Von ferne tönt das Geschrei der Esel auf Kairos staubigen Straßen, viel näher aber plätschert ein Springbrunnen.

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