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Franco-Diktatur Den Eltern entrissen, verkauft und umerzogen: Spaniens gestohlene Kinder

Beschaulich wirken auf Fotos wie diesem Bild aus den 1940er Jahren die Kinderheime des Auxilio Social ("Sozialhilfe"), einer Organisation der faschistischen Bewegung. Doch ehemalige Bewohner berichten von Hunger, Schikanen und harten Strafen
Beschaulich wirken auf Fotos wie diesem Bild aus den 1940er Jahren die Kinderheime des Auxilio Social ("Sozialhilfe"), einer Organisation der faschistischen Bewegung. Doch ehemalige Bewohner berichten von Hunger, Schikanen und harten Strafen
© Perez de Rozas/Agencia EFE
Nach seinem Sieg im Bürgerkrieg 1939 will Francisco Franco alle verbliebenen widerständigen Kräfte in Spanien vernichten: Junge Mütter lässt der Diktator in Foltergefängnissen verschwinden – und Zehntausende Kinder für immer von ihren Familien trennen
Von Alexandra Gittermann

Das Warten nimmt für Emilia Girón kein Ende. Es beginnt im Jahr 1942 in einem kargen Zimmer eines Krankenhauses in Salamanca, wo sie gerade einen Sohn zur Welt gebracht hat. Gleich nach der Geburt hat eine Schwester den Säugling mit sich genommen, um ihn taufen zu lassen. Darüber wundert sich Emilia Girón nicht, denn es ist in Spanien üblich, dass Kinder so schnell wie möglich in den Kreis der Christenheit aufgenommen werden. Der Krieg ist erst seit drei Jahren vorbei, und zu viele sterben in dieser schweren Zeit, in der es an allem mangelt, schon kurz nachdem sie auf die Welt gekommen sind.

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