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Katastrophenjahre 1708/09 Erfrorene Familien, isolierte Städte, Hungersnöte: Europas "Jahrtausend-Winter"

Venedig im Winter 1708: Kanäle und Lagune sind zugefroren. Der Winter gilt als härtester der letzten 500 Jahre
Venedig im Winter 1708: Kanäle und Lagune sind zugefroren. Der Winter gilt als härtester der letzten 500 Jahre
© IMAGO / Leemage
Kein Winter in den vergangenen 500 Jahren ist so kalt wie jener 1708/09 während der Kleinen Eiszeit. Er bringt hunderttausenden Menschen den Tod, vernichtet Ernten und löst eine Flüchtlingskrise aus. Eine Chronik des Grauens

Das Unheil beginnt am 15. Oktober 1708. Es ist der Tag, an dem die Kälte kommt. In Berlin wachen die Einwohnerinnen und Einwohner bei -4°C auf, in Halle wenige Tage später bei -7,5°C. Ende Oktober schneit es in weiten Teilen Deutschlands. Die Fenster bleiben den ganzen Tag über mit Eis überzogen, Raureif schlägt sich an Wänden und Möbeln nieder.    

Der Winter ist da. Fünf Monate lang wird er weite Teile Europas heimsuchen. Flüsse gefrieren lassen, das öffentliche Leben lahmlegen, Städte von der Außenwelt abschneiden. Hungersnöte auslösen, Flüchtlingsbewegungen in Gang setzen. Und er wird hunderttausendfachen Tod bringen. 1708/09 geht als "Jahrtausend-Winter" in die Geschichte ein.

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