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8. und 9. November 1923 Der Hitler-Putsch: Das Fiasko, das die NSDAP zum finsteren Triumph nutzte

Am Abend des 8. November 1923 ruft Hitler die "nationale Revolution" aus und erklärt die bayerische und die Reichsregierung für abgesetzt. Auf Lkw treffen Einheiten der Sturmabteilung (SA) aus der Provinz zur Verstärkung der Münchner Putschisten ein
Am Abend des 8. November 1923 ruft Hitler die "nationale Revolution" aus und erklärt die bayerische und die Reichsregierung für abgesetzt. Auf Lkw treffen Einheiten der Sturmabteilung (SA) aus der Provinz zur Verstärkung der Münchner Putschisten ein
© Scherl/ SZ-Photo
Am 8. November 1923 putscht Hitler mit 3000 Bewaff­neten gegen die Staatsmacht in München und in Berlin. Keine 24 Stunden später endet der Aufstand im Feuer der Polizei. Doch das Desaster macht Hitler im ganzen Reich bekannt – und ist sein erster Schritt auf dem Weg zur Macht

München, Donnerstag, 8. November 1923, gegen 11.00 Uhr in der Redaktion des "Völkischen Beobachters". Adolf Hitler stürmt in das Büro des Chefredakteurs in der Schellingstraße 39: das Gesicht noch fahler als sonst, denn Kopf- und Zahnschmerzen plagen ihn, der schmächtige Körper umhüllt von einem zerknitterten Trenchcoat, in der Faust, wie meist, eine Reitpeitsche aus Rhinozerosleder.

"Der Moment zum Handeln ist gekommen!", ruft Hitler den erschrocken aufspringenden NSDAP-Funktionären zu. "Was das heißt, wissen Sie selbst. Doch darüber zu keiner lebenden Seele ein Sterbenswort! Heute Abend schlagen wir im ‚Bürgerbräukeller‘ los!"

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