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Gregor-Teleskop Forschern gelingt messerscharfe Nahaufnahme der Sonne

Sonnenloch
Ein Sonnenfleck in höchster Auflösung, beobachtet mit dem Gregor-Teleskop
© Leibniz Institut für Sonnenphysik (KIS)
Wie ein dunkles, pupillenloses Auge sieht er aus - der Fleck auf der Sonne, den Forscher von Teneriffa aus fotografiert haben. Dort steht Gregor, das größte europäische Sonnenteleskop

Der Durchmesser der Sonne beträgt rund 1,4 Millionen Kilometer, im Durchschnitt ist die Erde rund 147 Millionen Kilometer von ihr entfernt. Beides macht den Stern zu einem großen Mysterium für Forscher, dem sie sich nur mit großen Teleskopen nähern können.

Eines dieser Spezialinstrumente ist das Sonnenteleskop Gregor. Betrieben wird es von einem deutschen Forscherkonsortium am Teide Observatorium in Spanien, dort können sie Details von nur 50 Kilometern auf der Oberfläche der Sonne auflösen. „Dies ist, als würde man eine Nadel auf einem Fußballfeld aus einer Entfernung von einem Kilometer perfekt scharf sehen“, schreiben die Forscher zur Veröffentlichung ihrer neuen Bilder. Den Lockdown im März dieses Jahres hatten sie genutzt, um die Optik, Mechanik und Elektronik vollständig neu zu gestalten, erst so seien die gestochen scharfen Bilder möglich.

Die Detailaufnahmen sollen neue Erkenntnisse über die Sonnenstruktur liefern

Im Juli machten die Forscher dann die beeindruckenden Aufnahmen, nach eigenen Angaben die „mit der höchsten Auflösung der Sonne, die jemals von einem europäischen Teleskop erreicht wurden.“ Man habe jetzt ein mächtiges Instrument, um den Rätseln der Sonne auf die Spur zu kommen, sagt Prof. Dr. Svetlana Berdyugina, Direktorin des Leibniz-Instituts für Sonnenphysik, welches das Projekt federführend leitete. So sollen Magnetfelder, Konvektion, Turbulenzen, Eruptionen und Flecken auf der Sonne im Detail untersucht werden können.

Die Bildausschnitte aus dem Juli 2020, die einem grobschuppigen Drachenauge ähneln, zeigen unter anderem die Entwicklung von Sonnenflecken und die komplexen Strukturen des Sonnenplasmas.

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