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Spektakel am Nachthimmel Warum diese Wolken auch nach Sonnenuntergang leuchten

Leuchtende Nachtwolken
Leuchtende Nachtwolken leuchten nicht selbst - sie werden angestrahlt
© kristian192 / Fotolia
In den Sommermonaten zeigen sich selten zu beobachtende Leuchtende Nachtwolken. Wir verraten, wo sie zu sehen sind – und warum sie leuchten

Wer jetzt spätabends im Dämmerlicht noch einen Spaziergang macht, kann Zeuge eine seltenen Phänomens werden: Mit etwas Glück zeigen sich nach Sonnenuntergang fedrige, buchstäblich überirdisch schöne Wolken am Himmel, die in verschiedenen Farbtönen leuchten: von blassgelb bis sibrig oder perlmuttfarben.

Die sogenannten Leuchtenden Nachtwolken zeigen sich vor allem in den späten Abendstunden oder vor Sonnenaufgang. Und vorzugsweise in der Himmelsrichtung, in der die Sonne auf- oder untergeht: zwischen Nordost und Nordwest. Anders als Nordlichter, leuchten die besonderen Wolken nicht selbst. Sie werden von unten von der Sonne angestrahlt.

Aber wie das, wenn die Sonne doch schon lange untergegangen ist und der restliche Wolkenhimmel sich nur noch als schwarze Silhouette gegen den Nachthimmel abhebt?

Ganz einfach: Die Wolken stehen so hoch, dass die Strahlen der tief unter dem Horizont stehenden Sonne sie noch erreichen – in einer Höhe von 83 Kilometern. Das übersteigt den Lebensraum normaler Wolken bei weitem. Denn Haufen- und Zirruswolken tummeln sich üblicherweise in Höhen bis zu 13 Kilometern. Leuchtende Nachtwolken dagegen schweben sechsmal höher, in der sogenannten Mesopause, die die Grenze zum Weltall markiert.

Überreste von Vulkanausbrüchen und Kometen

Die bezaubernden Wolken sind, so vermuten Forscher, staubige Überreste von Meteoriten, die typischerweise in dieser Höhe verglühen. Die mikroskopischen Materieteilchen ziehen Wassermoleküle an, aus denen sich Eispartikel bilden. Und die reflektieren das Licht der Sonne - und bringen die Wolken zum Leuchten.

Zu beobachten ist das Phänomen vor allem in den Sommermonaten Juni bis Juli. Denn dies ist die Zeit, in der der Wassermoleküle aus niedrigeren Atmosphärenschichten in höher gelegene verwirbelt werden – und sich als Eis an den Meteorstaub heften.

Zum ersten Mal beobachtet wurden die zauberhaften Wolken nach dem Ausbruch des Supervulkans Krakatau im Jahr 1883, bei dem tonnenweise Staubparktikel in die Erdatmosphäre geschleudert wurden. Was für atemraubend farbige Sonnenauf- und -untergänge sorgte.

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