Kjell Lindgren, NASA-Astronaut auf der ISS, hat über Arizona einen Canyon fotografiert. Auf seinem Bild wirkt dieser allerdings eher wie ein Gebirgskamm. Aber warum?
In der Astronomie wird dieses Phänomen mit dem englischen Begriff "relief inversion" bezeichnet, auf den die Nasa in diesem Blog-Beitrag ausführlich eingeht. Im Deutschen könnte man hier im weiteren Sinne von einer Kippfigur sprechen – einer Abbildung also, bei der es zu spontanen Wahrnehmungswechseln kommen kann und unsere Ausgangsinterpretation auf Erfahrungen beruht.
In diesem Fall beruht unsere Interpretation (die meisten Menschen sehen einen Gebirgskamm) auf der Erfahrung, dass Objekte häufig von oben beleuchtet werden. Auf Lindgrens Foto verlaufen die Schatten anders, als von uns erwartet. Die Folge: Unser Gehirn verwandelt Täler in Berge.
Bei vielen Menschen "kippt" das Bild allerdings, sobald man es umdreht. Der Kamm wird dann eher als Canyon wahrgenommen:
