Anzeige
Anzeige

Rosetta Blind Date mit einem Kometen

Nach Smart-1 ist nun eine weitere Sonde der Esa unterwegs ins All. Ihr Ziel: der Komet Tschurjumow-Gerasimenko

Inhaltsverzeichnis

Mit der Rosetta-Mission betritt die Esa unbekannten Boden: "Zunächst ist die Dauer der Mission ungewöhnlich lang," erläutert Elsa Montagon vom Flugkontroll-Team der Esa (European Space Agency) in Darmstadt. "Die Sonde muss einfach zehn Jahre überleben. Und nicht nur das, sie muss nach ungefähr acht Jahren noch wissenschaftsfähig sein, weil ihre Hauptmission am Ende stattfindet". Auch die Landung im Jahre 2014 wird eine Herausforderung: Niemand weiß, ob der Kometenreiter auf einem weichen oder steinharten Untergrund andocken wird.

Rosetta: Rosetta kurz vor dem Blind Date
Rosetta kurz vor dem Blind Date
© ESA

Wettlauf mit der Zeit

Bereits im Januar 2003 sollte die Raumsonde ihren Flug zum Kometen Wirtanen antreten. Nach einem Fehlstart der Trägerrakete im November 2002 musste die Europäische Weltraumagentur jedoch den Starttermin absagen. Doch damit war auch das ursprüngliche Ziel verpasst. Wirtanen war für Rosetta nicht mehr erreichbar.

Ankunft im Jahr 2014

Rosetta: Der Lander erforscht den Kometen
Der Lander erforscht den Kometen
© ESA

Um die aufwändige Mission zu retten, mussten die Wissenschaftler alternative Kometen-Ziele finden. Nach intensiver Suche wurde auf einer Sitzung des Esa-Wissenschaftskomitees im Mai die Entscheidung gefällt: Rosetta besucht den Kometen Tschurjumow-Gerasimenko. Am 2. März startete die Sonde mit einer Ariane-5-Trägerrakete vom Europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana. Nach einer interplanetaren Raumreise von zehn Jahren und zehn Monaten wird Rosetta dann im November 2014 sein neues Ziel erreichen.

Unterstützung von Hochleistungs-Teleskopen

Für das Landemanöver auf Tschurjumow-Gerasimenko musste der Lander noch angepasst werden, denn der neue Zielkomet ist etwas größer als Wirtanen und hat damit ein anderes Schwerefeld. Um ein Höchstmaß an Informationen über den Himmelskörper zu erhalten, werden sowohl irdische als auch kosmische Späher zur Aufklärung der genauen Flugbahn und zur Gewinnung weiterer Daten eingesetzt. Dazu gehört das Hubble Space Telescope sowie das Very Large Telescope VLT der Europäischen Südsternwarte in den Bergen Chiles.

Boten des Urknalls

Kometen gelten als Boten aus der Babyzeit des Universums. Der Stoff, aus dem später Planeten und Sonnensysteme entstanden, blieb vermutlich in diesen tiefgefrorenen Bruchstücken des Urknalls erhalten.

Rosettas Lander soll mindestens 65 Stunden auf dem Kometen verweilen. Der Aufenthalt könnte sich aber auch auf mehrere Monate erstrecken. Die Ergebnisse zu Form, Dichte, Temperatur und chemischer Zusammensetzung werden mit Spannung erwartet. Mittels einer Bodenbohrung bis in 30 Zentimeter Tiefe werden die Materienproben des Kometen entnommen und den Analysegeräten zugeführt. Ausgerüstet mit Kameras und Spektrometern wird Rosetta versuchen, Daten zur Entschlüsselung unseres Sonnensystems zu gewinnen.

Rosetta: Rosetta umkreist die Erde
Rosetta umkreist die Erde
© ESA

Mehr über die Rosetta-Mission auf der ESA-Homepage

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel