Zeit für die Seele Warum Schallplatten-Hören wie Meditation wirkt: Eine Liebeserklärung an das Vinyl

Zeit für die Seele: Warum Schallplatten-Hören wie Meditation wirkt: Eine Liebeserklärung an das Vinyl
© mauritius images / Paivi Vikstrom
Wenn unser Autor Schallplatten auflegt und der Musik lauscht, fällt die Geschäftigkeit des Alltags von ihm ab: Sich in die Klangfülle und Sinnlichkeit seiner Tonträger zu vertiefen ist für Andreas Wenderoth wie eine Meditation: Ein Weg, der Hektik zu entkommen und zu sich zu finden –  eine gute Idee für die kommenden Feiertage

Abends höre ich oft ein wenig Musik. Dieser Satz ist ebenso wahr wie komplett irreführend, denn er trifft das, wovon hier die Rede sein soll, nicht einmal annähernd. Erstens: Ich höre nie nur "ein wenig" Musik. Zweitens: Ich höre niemals nebenbei. Und schon gar nicht irgendwie. Wenn ich Musik genieße, tue ich dies ausschließlich und sehr bewusst. Ich setze mich auf den Hörplatz in meinem Musikzimmer und schalte die Welt um mich herum aus. Ich gehe nicht mehr ans Telefon, und die einzige Form des Lesens, die ich mir dann erlaube, ist das leise Blättern im Begleitheft der Schallplatte.

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