Warum fällt es vielen so schwer, mit ihren Eltern auf Augenhöhe zu reden? Weshalb bleiben letzte Fragen oft ungeklärt? Und wie geht man mit gut gemeinten Ratschlägen um? Die Beraterin Petra Schlitt erklärt, was in der Kommunikation zwischen Jung und Alt oft schiefläuft – und wie es besser geht
GEO WISSEN: Frau Schlitt, Sie beraten Menschen, die mit ihren Eltern in Streit geraten. Warum entzünden sich so oft Konflikte, wenn Mutter und Vater alt werden?
Petra Schlitt: Wenn die Eltern in die Jahre kommen, gibt es grundsätzlich zwei Konfliktherde: Zum einen können sowohl Kinder als auch Eltern im Angesicht des letzten Lebensabschnitts den Drang verspüren, Themen anzusprechen, die ihnen schon lange zu schaffen gemacht haben; etwa eine empfundene Vernachlässigung in der Kindheit, eine Bevormundung in der Jugend oder erlittene Kränkungen.