In schwierigen Zeiten und Lebensphasen die Nerven zu bewahren, ist eine Haltung, die sich erlernen lässt. Wichtig dafür: die eigenen Gefühle zu erkennen – und nicht zu wichtig zu nehmen
Da ist das Kind, das sich am Klavier in der Schulaula vor tausend Augen, tausend Ohren verspielt und dann, in aller Ruhe, noch einmal von vorn beginnt. Da ist die Notärztin, die am Straßenrand einen verletzten Motorradfahrer behandelt, der blutend, wimmernd vor ihr sitzt, und die mit ihrer Ruhe auch den Patienten beruhigt. Da ist der Vater, der sein brüllendes, strampelndes Kleinkind vom Bürgersteig pflückt und es nach Hause trägt, weil er weiß, es ist zu müde für Diskussionen: Das sind beneidenswerte Menschen. In einer Situation, in der andere in Panik verfallen, in Wut oder Verzweiflung, bleiben sie besonnen, sie sind: gelassen.