Antikörper Wann eine Spritze gegen Migräne wirklich sinnvoll ist

Illustration Migräne
Kampf um den Zugang
Antikörper (rot) verhindern, dass der Botenstoff CGRP (gelb) an Rezeptormolekülen (blau) andockt und unterbinden so dessen Wirkung – was Migräne-Attacken abwenden kann
Es sind die ersten speziell entwickelten Mittel, die den typischen Anfällen vorbeugen: Sogenannte monoklonale Antikörper schalten einen Botenstoff aus, der eine wichtige Rolle bei den Attacken spielt. Doch wie gut helfen die Medikamente? Und wer profitiert von dieser Therapie?

Jahrzehntelang plante Dagmar Gebauer ihren Alltag nur mit viel Wenn und Aber. Das Familienfest? Wenn es ging. Ein Ausflug mit den Enkeln? Aber nur, wenn zur Not jemand einspringen konnte. „Ich war immer der unsichere Faktor“, sagt die 64-Jährige. Seit der Pubertät litt sie unter hämmernden Migräneschmerzen, an mindestens zehn Tagen im Monat und „oft gerade dann, wenn ich mich auf ­etwas besonders gefreut hatte“.

Ließ sich das Schmerzgewitter mit Triptanen betäuben, schleppte sich die Kinderkrankenschwester zum Dienst, dumpf und watteweich fühlte sich ihr Kopf durch die Medikamente an. Bei schweren Attacken lag sie zu Hause und erbrach sich, manchmal drei oder vier Tage in Folge. „Oft holte mein Sohn den Notdienst“, sagt Gebauer.

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