Nicht nur infizierte – auch gesunde Menschen sind von der Corona-Krise betroffen. Denn Experten empfehlen, Sozialkontakte so weit wie möglich einzuschränken, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Das öffentliche Leben wird heruntergefahren und das eigene Haus, die eigene Wohnung erscheinen angesichts der Pandemie als die letzten sicheren Refugien. Wer kann, arbeitet im Home Office. Doch viele empfinden die Beschränkung des Lebens auf die eigenen vier Wände als einengend. Und zum Stress durch Lagerkoller und Nachrichtenlage kommt möglicherweise auch noch der Bewegungsmangel hinzu – eine Top-Ursache für zahlreiche Zivilisationskrankheiten.
Darum ist es besonders jetzt wichtig, rauszugehen, sich an der frischen Luft zu bewegen und das (Stadt-) Grün zu genießen. Die Zeit ist günstig, denn die Temperaturen werden frühlingshafter, und die Natur erwacht aus dem Winterschlaf.
Halten Sie sich aber, das gleich vorweg, in jedem Fall an die Empfehlungen zur Verringerung der Ansteckungsgefahr. Meiden Sie also Menschenansammlungen und halten Sie von anderen einen Abstand von mindestens zwei Metern. Das Rausgehen halten auch Virologen wie Marin Stürmer vom IMD Labor in Frankfurt für sinnvoll. Bei Kindern allerdings, darauf wies Stürmer gegenüber dem SWR hin, sei besondere Vorsicht geboten. Denn sie halten sich in der Regel nicht an die Hygienemaßnahmen.
Grün tut Körper und Psyche gut
Dass eine grüne Umgebung, ob im Wald oder im Stadtpark, uns guttut, ist seit Jahren wissenschaftlicher Konsens: Das Draußen-Sein in natürlicher oder naturnaher Umgebung baut Stress ab und lindert Ängste, es macht gelassen und kreativ. Eine niederländische Studie kam zu dem Ergebnis, dass Menschen, die in einem grünen Umfeld leben, seltener zum Arzt gehen und sich insgesamt gesünder fühlen. Der Titel der Studie: „Vitamin G“ (das G steht für „Grünfläche“).

Im Magazin „Wohllebens Welt“ schildert Deutschlands bekanntester Förster seine ganz persönlichen Erlebnisse mit der heilenden Wirkung des Waldes: „Wenn ich mich in der Natur bewege, ich Tiere und Pflanzen um mich habe, den Himmel über mir spüre und den Erdboden unter mir: Dann geht es mir gut. Oft genügt es bereits, einfach draußen zu sein, wo es grün ist“, schreibt Peter Wohlleben.
Dabei ist es nicht nur die Begegnung mit Pflanzen und Tieren, die Bewegung und die frische Luft, die uns guttun. Der Neurobiologe Henning Beck erklärt, dass es auch die Geräusche sind, die unser Hirn anregen. Etwa der Gesang von Vögeln oder das Rauschen des Windes in den Bäumen. Der Forscher resümiert: "Naturgeräusche haben gleich drei Effekte auf einmal: Sie scheinen unser Gehirn so zu aktivieren, dass wir unseren Gedanken freien Lauf lassen können, aufmerksamer sind und gleichzeitig Stress abbauen."