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Krebsforschung Forscher warnen: Alkohol zerstört die DNA in unseren Stammzellen

Rotwein, Alkohol
Molekularbiologen bestätigen, dass der menschliche Körper beim Abbau von Alkohol einen gefährlichen Giftstoff entwickelt
© BeneA / photocase
Dass sich regelmäßiger Alkoholkonsum drastisch auf die Gesundheit des Menschen auswirken kann, ist eine altbekannte Tatsache. Jetzt konnten Mediziner der Cambridge University erklären, warum Alkohol krebserregend ist

Nur ein Glas Wein am Tag erhöht bereits die Chancen an Kehlkopf- oder Brustkrebs zu erkranken – das bestätigt das Deutsche Krebsforschungszentrum. Wie genau Alkohol zur Tumorentstehung beiträgt, wurde jedoch bislang nur strittig diskutiert. Ein Forscherteam aus dem Labor für Molekularbiologie an der Cambridge Universität liefert jetzt erstmals Beweise dafür, dass Alkohol das Erbgut unserer Stammzellen angreift und somit das Krebsrisiko drastisch erhöhen kann.

Die medizinischen Untersuchungen konnten belegen, dass nicht etwa Alkohol als solches krebserregend ist, sondern viel mehr sein Abbauprodukt große Gefahren für unsere Stammzellen bürgt. Versucht der Körper also Alkohol abzubauen, formt er dazu einen Giftstoff namens „Acetaldehyde“, der von zwei aufeinanderfolgenden Abwehrmechanismen neutralisiert werden kann. Ist der menschliche Körper nicht mehr in der Lage diese genetischen Abwehrstoffe zu produzieren, befallen die Giftstoffe das Erbgut unserer Stammzellen.

Forscher versuchten genetische Abwehrmechanismen zu unterdrücken

Bei Mäusen, die nur einer der genetischen Schutzmechanismen fehlte, stiegen die Indikatoren für Erbgutschäden auf ein Vierfaches. Rund acht Prozent der Weltbevölkerung, insbesondere Menschen mit ostasiatischer Herkunft, leiden bereits an einem erblich bedingten Ausfall des Enzyms „Aldehyd-Dehydrogenase 2“.

Mäuse, die hingegen keine der beiden Abwehrmechanismen produzierten, konnten bereits nach zehn Tagen keine neuen Blutzellen mehr bilden. Dabei sei die DNA der Zellen so durcheinander gewesen, dass die Stammzellen ihre Funktionen vollständig einstellten, erklärte das Forscherteam.

Obwohl sich die britische Arbeitsgruppe bislang ausschließlich mit der Untersuchung von Blutzellen beschäftigte, gehen die Forscher davon aus, dass Alkohol auch in anderen Geweberegionen des Körpers zu einer erheblichen Gefährdung der Stammzellen führen kann.

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