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Mythen-Check Fünf populäre Irrtümer über Kopfschmerzen und -schmerzmittel

Kopfschmerzen
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Aspirin, Paracetamol, Diclofenac oder Ibuprofen - eines dieser Schmerzmittel hat wohl jeder im Haus. Und wenn der Kopf brummt, hagelt es gute Ratschläge. Doch Vorsicht: Viele davon stimmen nicht.

Inhaltsverzeichnis

1. Aspirin wirkt langsam

Stimmt nicht. Das bei Kopfschmerzen wohl am häufigsten eingesetzte Aspirin mit dem wasserlöslichen Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) ist viel mehr so etwas wie der Turbo unter den Schmerzmitteln und wirkt als Brausetablette schon nach 15-20 Minuten. Die anderen Schmerzmittel gegen Kopfweh lindern erst nach gut einer Stunde den Schmerz.

2. Kopfschmerzmittel sind frei verkäuflich und damit harmlos

Schmerzlindernd, entzündungshemmend und fiebersenkend - die positiven Wirkungen von Aspirin & Co sind unumstritten und die Schmerzmittel gegen Kopfschmerz und Migräne frei verkäuflich. Das sollte aber nicht zu einer eigenmächtigen oder gar zu einer vorbeugenden Einnahme verführen. Denn die Mittel sind deswegen noch lange keine Lutschbonbons.

Bei regelmäßiger Einnahme von Schmerzmitteln drohen Magen-, Nieren- und Leberschäden. Als Faustregel gilt, dass Schmerzmittel nie länger als drei Tage nacheinander und nicht häufiger als zehn Tage pro Monat genommen werden sollen.

3. Kopfschmerzen? Eine Tablette nehmen und gut ist.

Einfach nur das richtige Medikament in ausreichend hoher Dosis nehmen und schon ist der Schmerz in Kopf und Nacken besiegt? Das stimmt so nicht, jedenfalls nicht langfristig. Tabletten sind immer nur ein Bestandteil einer Schmerztherapie und Aspirin & Co unterdrücken das Schmerzempfinden nur, beseitigt aber nicht deren Ursache. Wer regelmäßig unter Kopfschmerzen leidet, sollte unbedingt zum Arzt und die Ursachen abklären lassen.

4. Lieber erst mal eine halbe Tablette nehmen

Lieber nicht. Wenn schon eine Schmerztablette, dann auch in der richtigen Dosierung. Nur so ist ihre optimale Wirkung gewährleistet. Überdosierungen können vor allem bei häufiger Einnahme schädlich sein, bleibt man weit unter der empfohlenen Dosis, wirkt das Medikament nicht gegen die Kopfschmerzen und der Körper wird nur unnötig belastet.

5. Bei Kopfschmerzen braucht man Ruhe

Stimmt so nicht. Die häufigste der Kopfschmerzarten ist der sogenannte Spannungskopfschmerz. Im Allgemeinen werden Spannungskopfschmerzen durch Stress oder Verspannungen im Nacken ausgelöst.

Symptome sind dumpfe, drückende Kopfschmerzen, bei denen man sich wie in einem Schraubstock fühlt. Es ist ein Irrtum, dass Ruhe dann die beste Medizin ist. Denn gemäßigte Bewegungen oder Spaziergänge lindern oft Verspannungen und dadurch auch die Spannungskopfschmerzen.

Etwas völlig anderes sind Migräne-Anfälle. Denn das sind nicht etwa nur besonders starke Kopfschmerzen, sondern eine neurologische Erkrankung, die mit den Spannungskopfschmerzen nichts zu tun hat. Migräneattacken können bis zu drei Tage lang andauern, die oft pulsierenden Schmerzen werden durch körperliche Aktivität noch verstärkt.

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