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Diamantenmine in Arkansas Ein Funkeln im Dreck: Wo Menschen nach Träumen schürfen

Geräte mit Motoren oder Batterien sind in der Mine nicht erlaubt. Wer mit eigener Kraft einen Diamanten ausgräbt, darf ihn behalten
Geräte mit Motoren oder Batterien sind in der Mine nicht erlaubt. Wer mit eigener Kraft einen Diamanten ausgräbt, darf ihn behalten
© Rory Doyle
Im Örtchen Murfreesboro im amerikanischen Bundesstaat Arkansas liegt die einzige öffentlich zugängliche Diamantenmine der Welt. Für 13 US-Dollar am Tag graben hier Männer und Frauen, die das Glück suchen und auf einen Schatz hoffen. Bei ihrer Suche lernen sie viel über Edelsteine. Und noch mehr über das Leben
Von Johannes Musial

Dem Glück rennt Troy Savage schon ziemlich lange hinterher. Der Mann mit den scheuen Augen suchte es in den Casinos von Oklahoma. Jedes Wochenende saß er an Pokertischen und Spielautomaten. Vereinzelt begegnete er dem Glück, dann kam er mit etwas Geld nach Hause. Aber meistens verpasste er es und musste wieder Überstunden auf dem Bau schuften, um seine Miete zu zahlen.

Savage ist heute 46 Jahre alt. Seine Kappe zieht er tief ins Gesicht, als wolle er sich verstecken. Manchmal steckt er sich etwas Kautabak in die Mundwinkel.

Wie viel Geld er in zwei Jahrzehnten an die Casinos verlor, kann er nicht sagen, vermutlich mehr als eine halbe Million Dollar. Er kannte Menschen, die verloren ihre Häuser wegen der Spielsucht.

Wahrscheinlich haben ihn die Diamanten gerettet. Vor sechs Jahren kam er das erste Mal in den Crater of Diamonds State Park im Südwesten von Arkansas. Troy Savage dachte: Vielleicht werde ich ja hier reich, in der einzigen öffentlich zugänglichen Diamantenmine der Welt. Denn für 13 Dollar Eintritt am Tag kann hier jeder graben. Wer einen Edelstein findet, darf ihn behalten.

So entkam Savage den einarmigen Banditen. So wurde er süchtig nach Diamanten. Das Glück suchte er nun in der Mine. Und damit war er nicht allein.

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