Anzeige
Anzeige

Meditation Eine Hirnforscherin über den Weg zum inneren Frieden

Eine Frau meditiert
Dr. Britta Hölzel ist Neurowissenschaftlerin, MBSR-Trainerin und Gründerin des Instituts für Achtsamkeit und Meditation in München. Mithilfe der Kernspintomografie erforscht sie die Auswirkungen der Achtsamkeitsmeditation auf das Gehirn
© Gina Bolle
Wer zu meditieren gelernt hat, kann im Alltag besser mit belastenden Gedanken und Gefühlen umgehen, sagt die Hirnforscherin Britta Hölzel. Das schütze effektiv vor Stress – und erhöhe die Lebenszufriedenheit. Doch es braucht viel Übung und Geduld, bis sich erste Effekte einstellen
Maria Kirady, Claus Peter Simon

GEO WISSEN: Zwei Begriffe aus spirituellen Traditionen haben in den vergangenen Jahren einen Boom erlebt – Meditation und Achtsamkeit. Wie ist das zu erklären?

Dr. Britta Hölzel: In Zeiten von Arbeitsverdichtung, Multitasking und Informationsflut ist Meditation ein wirksames Mittel, um einen ruhigen Geist und klaren Kopf zu bewahren. Wer viel meditiert, ist in der Regel gesünder, weniger gestresst und empfindet sein Leben als sinnerfüllter. Natürlich geschieht dies nicht über Nacht, denn Meditation ist kein Wunder­mittel, sondern ein Weg, sich durch regel­mäßiges Üben auf sich selbst zu besinnen, bewusster zu leben und inneren Frieden zu finden.

Stimmt es, dass es bei Meditation darum geht, den Kopf von jeglichen Gedanken zu befreien?

Es mag solche Momente geben, in denen die Gedanken wie weggeblasen sind. Wer zum ersten Mal meditiert, macht aber oft die gegenteilige Erfahrung: Die Gedanken rasen wie wild durch den Kopf, die gewünschte Ruhe will partout nicht einkehren. Viele geben dann auf, weil sie denken, sie machten etwas falsch, oder weil sie von dem Chaos in ihrem Geist überfordert sind. Dabei ist genau das Teil der Übung: sich des Gedankenstroms bewusst zu werden, um in eine andere Beziehung zu ihm zu kommen.

Was heißt das konkret?

Mehr zum Thema