Über die Blüten und Blätter einer Blume verdunstet ständig Wasser, wodurch ein Sog durch die ganze Pflanze entsteht. Wird eine Blume abgeschnitten, wird die Versorgung unterbrochen und die Blüten werden rasch welk.
Die Schnittstelle am Stängel ist eine Art Wunde für die Pflanze und genau wie bei der menschlichen Haut wird auch diese Wunde möglichst schnell versiegelt: Die Kapillargefäße im Stängel trocknen aus und das Wasser kann nicht mehr aufgenommen werden. Deshalb lassen die Blumen in der Vase schnell die Köpfe hängen, wenn man sie einfach so ins Wasser stellt.
Schneidet man die Stiele aber vorher an, sind die Kapillargefäße wieder frei und die Wasserversorgung kann sich fortsetzen. Außerdem können Luftbläschen, die am Fuß des Stängels den Wasserstrom blockieren, durch regelmäßiges Anschneiden beseitigt werden. Beim Anschneiden sollte unbedingt ein scharfes Messer oder eine Spezialschere benutzt werden, um die feinen Äderchen im Stängel nicht zu quetschen.