Jeder, der einen Geschirrspüler für sich arbeiten lässt, kennt das: Porzellangeschirr und Metallbesteck ist nach dem Spülgang nicht nur sauber, sondern auch trocken. Im Gegensatz zu Kunststoffteilen wie Brotdose oder Zitruspresse. Hier müssen wir also noch einmal mit dem Handtuch ran. Aber warum eigentlich? Ist es eine besondere Bosheit der Kunststoffmoleküle? Wirkt Plastik irgendwie wasseranziehend?
Der Grund dafür ist relativ simpel: Im Spülgang mit bis zu 85 Grad Celsius werden alle Gegenstände in der Spülmaschine gleich warm. Das anschließende Trocknungsprogramm soll dafür sorgen, dass die verbleibenden Wassertröpfchen auf dem sauberen Geschirr verdampfen. Das allerdings funktioniert bei Porzellan und anderem schweren Geschirr besser. Denn Keramik und Metall leiten und speichern die Wärme gut - das lässt die restliche Feuchtigkeit schnell verdunsten. Anders beim Kunststoff: Er leitet Wärme schlecht und kühlt schnell aus. Folglich verdunstet auch Restwasser schlechter. Zusätzlich sorgt die Oberflächenspannung von Kunststoff dafür, dass die verbleibenden Tröpfchen größer sind als die auf Keramik oder Metall.
Wer sich das Nachtrocknen von Hand sparen will, sollte die Maschine nach dem Spülgang über Nacht einfach offen stehen lassen. Einziger Nachteil der Bequemlichkeit: Kalkränder.