Wissenschaftler der McMaster University in Hamilton, Ontario, haben den Effekt des Intervalltrainings auf körperliche Fitness untersucht, bei dem sich sehr anstrengende Übungen mit Ruhephasen abwechseln. Was sie herausfanden, ist wahrhaft sensationell: Sechzig Sekunden schweißtreibender Workouts an den Grenzen der Leistungsfähigkeit verbessern die physische Gesundheit im selben Maße wie eine Dreiviertelstunde moderater Aktivität. Selbst kurze Sprints mit Pausen dazwischen haben den gleichen positiven Effekt. Ähnliches deutete sich schon in früheren Studien an, die jedoch methodische Schwächen aufwiesen. Zum Beispiel fanden sie ohne Kontrollgruppe statt oder umfassten einen für die Fragestellung zu kurzen Zeitraum. Das kanadische Forscherteam bemühte sich nun um einen tadellosen Versuchsaufbau: Sie wählten zunächst 27 junge Männer aus, die bisher praktisch keinen Sport getrieben hatten, aber deren Körper gesund genug waren, um die Strapazen zu verkraften. Zum Beispiel wurde die Insulinproduktion getestet, die nötig ist, um das Blutzuckerniveau zu regulieren.
"Intervaller" nur einen Bruchteil der Zeit investiert
Zudem untersuchten sie per Biopsie die Muskelfunktion bei ihren Probanden. Danach bildeten sie drei Gruppen. Während die eine weiterhin ihr Couch-Potato-Dasein fristen durfte, musste die zweite Gruppe moderate Ausdauerübungen wie 45-minütiges Fahrradfahren auf sich nehmen. Die dritte Gruppe widmete sich ausschließlich dem Intervalltraining: Diese Männer mussten jeweils zwanzig Sekunden lang so kräftig wie möglich in die Pedale treten und durften danach für etwa zwei Minuten ein ruhigeres Tempo einlegen. Nach drei Monaten hatten alle Sportler den gleichen Zuwachs an Fitness, verbesserte Insulin- und Muskelfunktionswerte. Aber die „Intervaller“ hatten dafür nur einen Bruchteil der Zeit investiert!